Wolff, Feuer und Zorn

Ein plakatives Enthüllungsbuch hat in den Tagen nach seinem Erscheinen in den USA die Präsidentschaft von Donald Trump erschüttert: Michael Wolffs «Feuer und Zorn», das am 16. Februar auch in der deutschsprachigen Fassung auf den Markt kommt, zeichnet ein eindrucksvolles Sittengemälde der amerikanischen Politik unter Trump. Im Mittelpunkt ein Präsident, den seine Mitarbeiter wie ein kleines Kind behandeln, und der umgeben ist von Inkompetenz, Intrigen und Verrat. Bestseller- Autor Wolff beschreibt das Chaos, das in den ersten Monaten im Weißen Haus herrscht, enthüllt, wie nah die Russland-Verbindung an Trump herangerückt ist und wie es zum Rauswurf des FBI-Chefs Comey kam. Und Wolff liefert erstaunliche Details über das Privatleben dieses Präsidenten, denn er hat mehr als zweihundert Interviews mit Trumps engsten Mitarbeitern geführt, darunter auch dem ehemaligen Chef-Berater Stephen Bannon, der nach der Veröffentlichung auch von seinem Chefposten bei der rechtspopulistischen Breitbart-Website verlor, da ihn dessen Hauptfinancier, der Milliardär Robert Mercer, dafür verantwortlich macht, als einer der wichtigsten Informanten Donald Trump in einem schlechten Licht präsentiert zu haben, und ihm deshalb die Unterstützung und das Geld entzog.

Wolff gelang mit dem Buch wie noch keinem Journalisten zuvor, das Geschehen im Weißen Haus genau nachzuzeichnen. Herausgekommen ist das einzigartige Porträt eines Präsidenten, der selbst nie damit gerechnet hat, die Wahl zu gewinnen. Michael Wolffs Bericht aus dem Weißen Haus unter Trump war in den USA sofort ein Bestseller und schaffte es auch schon in seiner Originalversion als E-Book an die Spitze der deutschen Buchcharts. Die deutsche Version ist aber durchaus zu empfehlen, denn Wolff spielt im Original mit der Sprache und viele Nichtmuttersprachler mussten sicherlich immer wieder die Übersetzungshilfe wählen, um am Ball zu bleiben. Das aktuelle politische Buch liest sich wie eines der spannenden Königsdramen Shakespeares.

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(c) Magazin Frankfurt, 2020