Degrowth in Bewegung

Es ist zum Mäusemelken. Trotz erkannter Probleme mit der Wachstumsgesellschaft fordern viele Politiker und fast alle Wirtschaftsführer weiterhin Wachstum. Statt die rückläufige Gesellschaft in Deutschland zu akzeptieren und entsprechend darauf zu reagieren, freuen sich die Verantwortlichen über den Flüchtlingsstrom in Richtung Deutschland, der ihrem Wirtschaftsmodell entgegenkommt. Die hier versammelten 32 sozialen Bewegungen, alternativ-ökonomischen Strömungen und Initiativen suchen nach Alternativen zum herrschenden Wirtschaftsmodell. Sie fordern einen Paradigmenwechsel von dem auch die betroffenen Länder in den Krisenregionen etwas haben könnten: weg vom Fokus auf Wettbewerb, Gewinnstreben, Ausbeutung und Wachstum – hin zu mehr Kooperation, Solidarität und einer Orientierung an konkreten Bedürfnissen.

Es geht darum, die Bedingungen für ein gutes Leben für alle zu schaffen. Aber welche unterschiedlichen Wege für eine sozial-ökologische Transformation gibt es? Welche Hürden sind zu überwinden? Welche Gruppen sind beteiligt, wer macht was und wie ist das Verhältnis zueinander? Welche Bündnisse sind möglich? Diesen Fragen sind Protagonisten der Bewegungen in einem zweijährigen Vernetzungs- und Schreibprozess nachgegangen. Die daraus entstandenen Beiträge motivieren zu eigenem Tun und Engagement. Die DFG-Kollegforschergruppe Postwachstumsgesellschaften am Institut für Soziologie der Universität Jena forscht zu den Wachstumstreibern kapitalistischer Gesellschaften und möglichen Alternativen.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024