Comey, Nichts als die Wahrheit

Nicht nur in Deutschland regieren die Clans, auch in den USA hat die Mafia und andere Verbrecherbanden das Land spätestens seit der Präsidentschaft von Donald Trump fest im Griff. Nachdem dieser anfangs vergeblich versucht hat, den integren Republikaner und FBI-Chef James B. Comey für seine Machenschaften zu gewinnen, tat Trump das, was er schon immer mit jedem missliebigen seiner Untergebenen getan hat: er feuerte ihn. Das war im Jahr 2017 und der damals 57-jährige Comey machte sich daran, auch um seine eigene Integrität zu demonstrieren, die ungeheuerlichen Geschehnisse, die zu diesem abrupten Rauswurf geführt hatten akribisch genau niederzuschreiben. „Größer als das Amt“ hatte man damals den Originaltitel „A Higher Loyality“ übersetzt, denn Comey fühlte sich in dem Meer von Lügen, das ihn umgab, der Wahrheit verpflichtet. Herausgekommen ist damals ein ausgesprochen fesselnder Insider-Bericht über politische Machenschaften und das von Donald Trump korrumpierte US-amerikanische System.

Comey hat in seinem Sachbuch, das sich so spannend liest, wie ein Kriminalroman der Extraklasse, brisante Erinnerungen aus seinen 20 Jahre im Zentrum der Macht präsentiert, die ihn als unbeugsamen Ermittler zeigen, der penibel gegen Mafia, CIA-Folter und NSA-Überwachung ermittelte und im Wahlkampf 2016 Hillary Clintons Umgang mit dienstlichen Emails und Donald Trumps Russland-Verbindungen auf den Grund gegangen ist. Der Weg des Vorzeigejuristen gleicht einer politischen Achterbahnfahrt: stellvertretender Justizminister unter George W. Bush, zum FBI-Direktor ernannt von Barack Obama und gefeuert von Donald Trump wegen angeblicher Illoyalität. Das Buch war ein Lehrstück über den aufrechten Gang gegenüber einer Regierung, die das Land mit einer Bande Gleichgesinnter in Soprano-Manier führte und ihre Verantwortungslosigkeit in den Folgejahren wiederholt unter Beweis stellte. Sicherlich lies es nicht nur Comey an der Sinnhaftigkeit der eigenen Mitgliedschaft in der GOP zweifeln ließ.

Jetzt hat Comey mit einem zweiten Buch nachgelegt, in dem er unterstreicht, dass die Rechtsstaatlichkeit das Fundament der Demokratie ist und ihre Bürger schützt. In den vier Jahren seiner Präsidentschaft hatte Trump mit der Abrissbirne das Fundament zermürbt und tiefe Risse hinterlassen, die den Rechtsstaat gefährden. Comey zählt inzwischen zu den bekanntesten Kritikern des (hoffentlich) scheidenden US-Präsidenten Trump. Gegen dessen Meer an Lügen und Halbwahheiten könne das Land nur der unbedingte Wille zur Wahrheit und Transparenz retten. Die Gefahr für den Rechtsstaat geht leider nicht nur vom kriminellen Millieu der Gosse aus, sondern besonders in den kriminellen Organisationen, die von der Spitze her den Rechtsstaat untergraben. Anhand einiger seiner spektakulärsten Fälle als Staatsanwalt und FBI-Chef zeit Comey ganz konkret, wie Ermittlungsbehörden, Strafverteidiger, Richter und Jurys in den USA gemeinsam für Gerechtigkeit kämpfen (sollten). Zugleich legt er offen, wie die mafiöse Trump-Administration dieses Justiz-System angegriffen und die Wahrheit bekämpft hat - mit undurchsichtigen Manövern, alternativen Fakten und Hinterzimmer-Deals. Sein Buch begeistert nicht nur seine kenntnisreiche und mitreißende Darstellung der Kriminalfälle, sondern ist ein leidenschaftlicher Appell gegen die Rechtsbeugung und die Unterwanderung der Justiz: das Vertrauen in das Recht muss nach Trump wieder zum Fixstern allen staatlichen Handelns werden.
Zusammen mit der amerikanischen Originalausgabe erscheint es püntlich zur Amtseinführung des US-Präsidenten im Januar 2021. Nach vier Jahren Fake News ist es ein leidenschaftliches Plädoyer für die Herrschaft des Rechts. Droemer-Verlagsleiterin Margit Ketterle freut sich: „James Comeys Buch atmet auf jeder Seite den unbedingten Glauben an die Grundwerte der amerikanischen Gesellschaft - er tritt mit großer Überzeugungskraft dafür ein, die Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen, die Trumps mafiöses System unterminiert hat."

James Comey, Nichts als die Wahrheit - Der Ex-FBI-Direktor über die Unterwanderung des amerikansichen Justizsystems, Droemer, Hardcover, 288 Seiten, ISBN 978-3426278550, 20 Euro

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