Cimarosas L'Italiana in Londra

Domenico Cimarosa gilt in seiner Heimat als einer der führenden Vertreter der Opera buffa. "L’italiana in Londra", also die Italienerin in London ist seine zwölfte Oper und wurde zum ersten auch internationalen Erfolg des aus der Nähe von Neapel stammenden Komponisten. Ein heiteres Intermezzo in musica des Enddreißigers, dass nach der Uraufführung 1778 am Teatro Valle in Rom bald ganz Europa begeisterte. Einen Hauptverdienst daran haben neben den liebevoll ausgearbeiteten und ihre Interpreten wunderschön charakterisierenden Arien und Duette und die Ensembles, innerhalb derer die Handlung vorangetrieben wird. Dies sorgte für große Begeisterung, und erst 14 Jahre später konnte Cimarosa mit Il matrimonio segreto an den Erfolg seiner Italienerin anknüpfen.

Im der Frankfurter Oper kam das Werk am 26. September 2021 als Frankfurter Erstaufführung zur Aufführung und begeisterte auch hier Publikum und Presse. "Unterhaltungstheater im besten Sinne: herrlich gespielt, schön gesungen und saukomisch inszeniert“ schrieben die Badischen Nachrichten.

Die Oper erzählt von dem englischen Milord Arespingh, der sich vor Jahren in Genua in die junge Adelige Livia verliebte. Eine Liebe, die sein Vater durchkreuzte, indem er den Sohn erst zurück nach England und dann weiter nach Jamaika beorderte. Als Livia dem Geliebten folgt, findet sie ihn deshalb nicht in London und fühlt sich hintergangen. Im Hotel von Madama Brillante findet sie eine Anstellung und wird schnell zu deren Vertrauten und zum umschwärmten Mittelpunkt der dort logierenden Herren: des holländischen Kaufmanns Sumers und des italienischen Filoun Don Polidoro. Es dauert nicht lange, dass auch der zurückgekehrte Arespingh im Hotel auftaucht. Livia wahrt ihr Inkognito und kann nur langsam von seiner Unschuld überzeugt werden. Als das Mädchen verhaftet werden soll, entlarvt Arespingh Livias Vater als Drahtzieher und gewinnt damit erneut ihre Zuneigung und Hand. Polidoro muss sich mit Madama Brillante begnügen und auch Sumers ist zufrieden.

Nebenbei geht es in dem Stück auch noch um einen magischen Stein, der unsichtbar machen soll und mit dem Madama Brillante und ihre Gäste Don Polidoro hinters Licht führen…

Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme übernimmt die englische Dirigentin Julia Jones, die regelmäßig an den großen Opernhäusern in Wien, Berlin, Hamburg und München arbeitet und seit 2021 Generalmusikdirektorin an den Wuppertaler Bühnen ist. Schon seit Beginn des Jahrtausends ist sie immer wieder an der Oper Frankfurt zu Gast, wo sie in der laufenden Spielzeit auch Die Zauberflöte leitete. Als Regisseur kehrt der Amerikaner R.B. Schlather nach Frankfurt zurück, wo er 2019/20 mit Händels Tamerlano im Bockenheimer Depot sein Europa-Debüt gab. L’italiana in Londra ist seiner erste Inszenierung im Opernhaus.
Mit seiner konzentrierten Handschrift, die stets nah an den Figuren bleibt, und der Vorliebe für die Werke des Barock machte er sich nicht nur in seiner Heimat einen Namen. Die Besetzung besteht aus den Ensemblemitgliedern Monika Buczkowska (Livia), Bianca Tognocchi (Madama Brillante), Theo Lebow (Sumers) und Mikołaj Trąbka (Milord Arespingh) sowie Dennis Chmelensky (Don Polidoro) als Gast. Der junge, in Berlin geborene Bariton ist Absolvent des Washington National Opera’s Cafritz Young Artist Program und des Curtis Institute of Music in Philadelphia

Premiere ist am 30. März 2024 um 19.30 Uhr im Opernhaus, weitere Vorstellungen am 7., 10., 12., 21. und 25. April und am 3. Mai 2024.

(c) Magazin Frankfurt, 2024