Bruckner, Sinfonie Nr. 6, Järvi, HR Sinfonieorch.

Ebenso wie die beliebte 4. Sinfonie erscheint mit der Sinfonie Nr. 6 die Fortsetzung des Zyklus aller Sinfonien von Anton Bruckner, von Paavo Järvi und dem hr-Sinfonieorchester. Die 6. Sinfonie in A-Dur galt lange Zeit als Stiefkind unter den Bruckner'schen Sinfonien und wird auch heute eher selten aufgeführt. Bruckner selbst hingegen bezeichnete das interessante Werk als seine "keckste Sinfonie".Zu seinen Lebzeiten hörte er sie nur einmal komplett als Orchesterprobe, denn nur die beiden Mittelsätze wurden unter Leitung von Wilhelm Jahn im Februar 1883 im großen Wiener Musikvereinssaal aufgeführt.

Die erste Gesamtaufführung erfolgte nach seinem Tod 1899 durch Gustav Mahler, der das Werk stark gekürzt präsentierte. Bruckners Fassung erster Hand erklang erst 1901 in Stuttgart. Da der Erstdruck teilweise stark fehlerhaft war und lange keine kritischen Ausgaben des Werkes vorhanden waren, dauerte es bis 1935, als Robert Haas eine Bruckner-Gesamtausgabe editierte, bis die Sinfonie das erste Mal so erklang, wie es die Originalpartitur vorschreibt. Die vorliegende Aufnahme entstammt der 1952 editierten neuen Gesamtausgabe durch Leopold Nowak, der wissenschaftlicher ans Werk ging als sein Vorgänger Haas.

(c) Magazin Frankfurt, 2024