Swift, England und andere Stories

"Ein Kaleidoskop aus Menschenschicksalen" schreiben die Kollegen vom Guardian über die Sammlung von 25 Erzählungen des britischen Autors Graham Swift, einem der Stars der britischen Gegenwartsliteratur, der in seinen Erzählungen unzuverlässige Erzähler favorisiert, die den Funktionen der Erinnerung und der Verknüpfung persönlicher Erinnerung mit zeit- und weltgeschichtlichen Ereignissen auf den Grund gehen und dadurch psychologische Glanzstücke von äußerster Raffinesse schaffen.

Warum bricht es einem Vater fast das Herz, als er auf seiner wöchentlichen Einkaufstour eine Packung Fusilli in den Wagen legt? Was geht einem Zwölfjährigen durch den Kopf, bevor er seiner Mutter das Küchenmesser klaut? Was hält eine junge Ehefrau davon ab, das beste Hemd ihres Mannes zu waschen? Es sind Alltagsszenen, fragile Augenblicke und Gefühle, die Graham Swift mit klarer Sprache ertastet wie Gebilde aus sehr dünnem Glas.

Vor dem Hintergrund großer gesellschaftlicher Ereignisse und Veränderungen – Krieg, Wirtschaftsaufschwung, Krise – sind es die scheinbar unbedeutenden, fast beiläufigen Begebenheiten, die Duldsamkeit ein Ende setzen, Aufbruch verheißen, Lebenswegen eine neue Richtung geben. Swift erfasst mit seiner Prosa großartig und seismographisch genau Veränderungen und spürt der Frage nach, was ein Menschenleben vor dem Zerbrechen bewahrt, was ein Land zusammenhält.

Der 67-jährige Autor aus London, arbeitete nach dem Studium in Cambridge und York zunächst als Lehrer und erzielte mit seinem Roman "Waterland", der mit Jeremy Irons verfilmt wurde, interationalen Ruhm. Auch sein Buch "Letzte Runde", das vor 20 Jahren den Man Booker-Prize erhielt, wurde hochkarätig besetzt verfilmt.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024