Schmidt-Leukel, Buddhismus verstehen

Der kanadische Islam-Wissenschaftler Wilfred Cantwell Smith hatte einmal gesagt "... will man den Glauben der Buddhisten verstehen, so darf man nicht auf das blicken, was "Buddhismus" genannt wird. Vielmehr sollte man, soweit wie möglich, auf die Welt blicken, und zwar mit buddhistischen Augen. Um das zu können, muss man die Einzelheiten dessen kennen, was ich die buddhistische Tradition genannt habe ...". Das hat Perry Schmidt-Leukel in seiner spannenden Einführung in den Buddhismus getan. "Über den Buddhismus gibt es viele Klischees – ich möchte einige geraderücken", sagt der seit 2009 als Professor für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Universität Münster lehrende Theologe, der dort dem gleichnamigen Seminar vorsteht. Er promovierte mit einer Arbeit zum christlich buddhistischen Dialog und habilitierte sich für die Fächer Religionswissenschaft, Fundamentaltheologie und ökumenische Theologie.

Vor seiner Tätigkeit in Münster lehrte Schmidt-Leukel an den Universitäten München, Innsbruck, Salzburg und Glasgow, wo er das Zentrum für Interreligiöse Studien gründete, dem er von 2002-2009 als Direktor vorstand. Er gilt international als renommierter Vertreter der Pluralistischen Religionstheologie und Experte im christlich-buddhistischen Dialog.

Für ihn ist Buddhismus kein Accessoire für einen spirituell weichgespülten Lebensstil, wie man ihm in Europa und den USA gerne begegnet, sondern - auch wenn er ihr selbst nicht angehört - eine echte Religion. Seine hoch gerühmte und ausgesprochen verlässlichen Einführung in den Buddhismus stellt ihre Geschichte und ihre Lehren in einzigartig klarer Weise vor, räumt mit manchem Missverständnis auf und zeigt, dass auch wenn man den Buddhismus nicht romantisch verklärt, bietet er doch eine Fülle an metaphysischen, ethischen und geistlichen Einsichten, die auch den Westen weiter bereichern können.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024