Gut essen in und um Frankfurt

Ausgezeichnete Köche

(c) Dirk Ostermeier

Dass man in Frankfurt und Umgebung gut essen kann, ist eine Binsenweisheit. Das beweisen nicht nur die führenden Gourmetführer, die immer wieder einige der Gaststätten links und rechts von Rhein und Main mit Hauben und Sternen krönen. Auch in Frankfurt betrachtet man die Gastroszene der Stadt und des weiteren Umfelds mit Argusaugen und nicht nur wir und einige andere Kollegen mit ihren Gastroblogs analysieren ihrer Erfahrungen beim kulinarischen Ausgehen, sondern auch die lieben Kollegen vom Journal Frankfurt, die der Gastronomie eine eigene Abteilung mit eigenen Publikationen gönnen. Inzwischen hat Bastian Fiebig, der diese Hefte jahrelang betreute, den Staffelstab an seinen Kollegen Sebastian Ruben Schellhaas übergeben und widmet sich seinem Food- und Weinblog Fiebigausgiebig.de.

Seit letztem Freitag ist jetzt die neue 35. Ausgabe von FRANKFURT & RHEIN-MAIN GEHT AUS! 2024 auf dem Markt. Man hat dabei die beiden Hefte Frankfurt geht aus und Rhein-Main geht aus erneut zusammengelegt und zeigt mit einer Druckauflage von 48.000 Exemplaren den Lesern die besten Restaurants, neusten Trends und spannendsten Neueröffnungen. Dabei wird auch der ein oder andere am besten gehütete Geheimtipp der Redaktion offengelegt.

Um das bewältigen zu können hat sich auch in diesem Jahr wieder eine wahrhaft große Schar erfahrener Testesser auf den Weg in die Gaststätten gemacht und sich beim Zusammenfassen der Ergebnisse so kräftig ins Zeug gelegt, dass viele Details ihrer Besprechungen aus dem Heft einen unhandlichen Katalog gemacht hätten. Die Redaktion hat deshalb in der Druckausgabe gekürzt und verrät die Details über die zum Heft gehörende App, die die Ergebnisse im Verlauf des Jahres aktuell hält. Herausgekommen sind bei den Testessen topaktuelle Rankings der rund 500 besten Restaurants der Region, die man dann auf 82 Toplisten aufgeteilt hat.

Im Heft können die Leserinnen und Leser wieder genussvoll durch 18 Genusswelten blättern, die neuen Top-Listen studieren und sich von den Texten und Bildern den nötigen Appetit für den eigenen Restaurantbesuch machen lassen. Wenn man das Heft nicht mitschleppen will - Nullproblemo! Am Ende jeder Restaurantvorstellung führt ein QR-Code direkt zum jeweiligen Eintrag in der App, wo man das Restaurant mit einem Klick zur persönlichen Merkliste der „Lieblingsrestaurants“ hinzufügen kann. Wer seine Favoriten und Entdeckungen mit Freunden und Kollegen teilen möchte, kann dies problemlos über die Teilen-Funktion. Die integrierte Navigation führt dann direkt ins Lokal.

Mehr als 280 Seiten haben die Autoren der neuen Ausgabe vollgeschrieben und ihre mehr als 500 Restauranttipps auf 82 Top-Listen verteilt – vom exklusiven Gourmet-Tempel oder der veganen Sterneküche über kuriose Geheimtipps und neuste Trends bis hin zu den gemütlichsten Frühstücks-Locations und angesagten

Szene-Bars. Da ist trotz der Preissteigerungen in der Gastronomie mal wieder etwas für - hoffentlich - jeden Geldbeutel, Geschmack und Ernährungsstil dabei. Neu im Heft ist die Top-Liste Aperitivo, die einige der schönsten Locations für einen entspannten Einstieg in den Abend mit guten Drinks und feinen Snacks versammelt. Neu ist auch die Zusammenlegung der früheren Listen „Exklusiv Wiesbaden, Darmstadt, Mainz“ und „Exklusiv Taunus/Rheingau“ zur einer Top-10-Liste Rhein-Main exklusiv, auf der die Sternerestaurants der Rhein-Main-Region untereinander konkurrieren. Ergänzend dazu findet sich in der ebenfalls neuen Liste Rhein-Main feine Küche das Beste, was die Region an klassischer Hochküche knapp unterhalb der Sternemarke zu bieten hat. Zusätzlich zu den Empfehlungen der Redaktion verraten bekannte Frankfurter Küchenchefinnen und -chefs im Magazinteil des Hefts unter der Überschrift Hier essen die Küchenchefs, wo sie Essen gehen, wenn sie mal nicht selbst am Herd stehen.

Wer ein Restaurant für besondere Anlässe sucht, dürfte sich über die fünf speziellen Top-Listen für ein Essen mit Skyline, mit Ausblick, mit Kindern, für ein romantisches Dinner for Two und für das Thema Dine & Dance freuen.





Auch wir haben den Kollegen schon einmal beim Testen ausgeholfen und kennen die strengen Regeln, die für alle gelten. Getestet werden die Restaurants anonym und die Rechnung wird selbstverständlich selbst bezahlt. Ausgewählt werden die Restaurants von der fachkundigen Redaktion, die Bewertung erfolgt ebenfalls durch die Redaktion ausschließlich aufgrund ihrer Qualität. Manchmal beißt man beim Testen in den sauren Apfel, das haben wir selbst schon ab und zu erlebt, dann sind die Restaurants Kandidaten für die berüchtigte Flop-Rubrik. Bevor dies geschieht, werden die schlechten Küchenleistungen jedoch durch mehrere Besuche verschiedener Tester bestätigt, um negative Einzelleistungen nicht überzubewerten.

Absolutes Highlight, auf das auch die Köche der Region immer wieder mit Spannung gucken ist die Liste Die Spitze: Exklusiv Frankfurt & Rhein Main der Genusswelt „Fine Dining“. Hier findet man die absoluten Top-Adressen aus Frankfurt und der Region. Erneut schaffte es das Frankfurter 2-Sterne-Restaurant Gustav auf den ersten Platz der Listen Frankfurt exklusiv und Die Spitze: Exklusiv Frankfurt & Rhein Main. Dicht dahinter findet man das Restaurant Lafleur auf beiden Listen, ebenfalls ein 2-Sterne-Restaurant. In der überregionalen Liste (Die Spitze: Exklusiv Frankfurt & Rhein-Main) rangiert das Lafleur wieder vor dem 360° in Limburg, das durch einen exquisiten Neuzugang auf Platz 4 landete. Neu und aus dem Stand auf dem ersten Platz der Liste Rhein-Main exklusiv ist das neueröffnete Marburger Esszimmer, es folgen neben dem Lafleur das 360° und Steins Traube im Mainz. Die Liste Frankfurt exklusiv hat zwei Abgänge zu verzeichnen: Neben der bereits seit vergangenem Sommer geschlossenen Francais im Frankfurter Hof konnte auch die Villa Merton in diesem Jahr die Testesser nicht überzeugen.

Hinzugekommen ist dafür das jüngst in Karlsruhe mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Bidlabu und das Restaurant Lohninger. Nachdem Mario Lohninger einst im Cocoon Club mit dem Silk die Michelin-Tester begeisterte und einen Stern holte, ist ihm das seit seinem Umzug ins eigene Restaurant in Sachsenhausen vor gut zehn Jahren nicht mehr gelungen – für uns unverständlich. So ist er das einziges unbesterntes Restaurant auf dieser Liste. Sehr gut gefallen hat uns die No. 1 der Liste Frankfurt feine Küche, das l’Ecume, dem die Restaurants Heimat und Blumen folgen.

Als besondere Top-Liste führt das Journal Frankfurt Die Lieblinge. Hier spielen Newcomer oder Trends keine Rolle, sondern man feiert Restaurants, die schon seit Jahren kontinuierlich die Tester begeistern. Damit diese Liste nicht vergreist wirft man Jahr für Jahr ein Restaurant raus und fügt einen „neuen“ Liebling hinzu. Dieses Jahr hat man das Muku in Alt-Sachsenhausen aufgenommen, das nicht nur mit einer lokalen, sondern sogar einer internationalen Fangemeinde trumpfen kann.

Bei den Geheimtipps sind Lokale versammelt, die auf Anhieb begeistern. Hier erkämpfte das Grünewalds in Ober-Klingen mit pfiffig interpretierter Odenwälder Küche aus regionalen Zutaten den Spitzenplatz. Beim Trendthema Casual Fine Dining punktet kreative Spitzenküche im unkomplizierten Ambiente belegt in Frankfurt das Offenbacher Kanouhou, gefolgt vom Restaurant Chairs und dem Funky Mr. Salvador die ersten drei Plätze. In Rhein-Main begeistert das Pankratz in Mainz-Hechtsheim, gefolgt von Kaltwassers Wohnzimmer in Zwingenberg und Jonas im Templer in Mainz. In der Frankfurter Szene herrscht an der Spitze Kontinuität und so steht das Yaldy weiterhin auf dem Goldrang der Eat & Meet Hotspots, während das Franziska wieder Platz eins der Liste Eat & Meet de luxe verteidigen konnte. Beim Eat & Meet de luxe Rhein-Main hat das Kraftwerk (Oberursel-Bommersheim) einen Sprung nach vorn gemacht und ist zum Erstplatzierten aufgestiegen.

Spannend sind auch immer wieder die Länderküchen, bei denen es neben einigen Verschiebungen auch etliche Bestätigungen gab: Bei den Bistros und Brasserien Frankfurt konnte sich die Brasserie Mon Amie Maxi wieder über den ersten Platz freuen, ebenso Carmelo Greco bei der Liste Italian Fine Dining - mit faszinierender Konstanz. Auf der Liste Italien alla mamma bleibt Pasta Davini auf dem Ersten Platz ebenso wie das Masa Japanese Cuisine bei Japan. Die beste Szene-Bar, das beste afrikanische Restaurant, die beste Pizza der Stadt? Informationen gibts im Heft.

Flops möchte keiner wirklich besuchen und dort sein Geld rausschmeißen. Doch da es immer wieder mal ein traniger Fettwulst statt knuspriger Kruste auf dem Teller landet, Sushi, fad wie Küchenkrepp, Hollandaise-Käse-Fettlachen auf zähem Pizza-Matzen. Die Liste gastronomischer Grausamkeiten ist lang und gruselig. Hier enttäuschten in diesem Jahr das Ommia mit halbherzigem pan-asiatischer Küche und stolzen Preisen. Zwar sind die Testesser mit großen Worten und tollen Bilder im Netz angelockt worden, doch beklagten sie sich über "Küchenkrepp-Sushi im Trockeneisnebel, Crispy Gyosas mit „einer gummiartigen Schicht Schaum-Isolation“ um eine „undefinierbare Matsch“-Füllung, die „an Alete erinnert“, und anderen kulinarischen Peinlichkeiten. „In der Realität bleibt dann nur der harte Absturz, weil die

Küche ziemlich planlos vor sich hin stümpert.“ Schade, denn die Location am Westhafen ist toll. Auch mit dem So:lt in der Schweizer Straße war man nicht begeistert. Sie klagten über "zu Stein karamellisierten Wallnüssen im ungewollt knusprigen Feldsalat und Dressing, das „schmeckt, als hätte jemand Sojasauce mit etwas Balsamico gemischt“." Am liebsten hätten sie die gesamte Küchencrew „zusammen mit einem Grundkochbuch in die erste Klasse der Kochschule“ verbannt. Auch die Pizza Pasta Fratelli liefere „traurige Teiglappen“, aus denen mit einer automatisierten Ausrollmaschine bereit das letzte bisschen Luft gewalzt wurde, bevor sie in "Pfännchen gequetscht und mit einem Stipproller perforiert werden, obendrein mit fettiger Tunke à la Hollandaise aus der Squeezbottle verunstaltet wurden. Das gebackene Ergebnis sei vom Teig her „zugleich zäh und hartgebacken“, während sich in der „Hollandaise-Käse-Fettlache“ „teils noch rohe und teils bereits verbrannte Gemüsefetzen“ tummeln. Auch das Abacco’s Steakhouse, das Nana Express und der Asia Thai Imbiss am Zoo, das LeBonBon und das Alice Premium Döner gehören zu den diesjährigen Flops. Damit warnt man Gäste vor solchen Zuständen und gibt den betroffenen Betrieben und Mitarbeitenden einen Wink mit dem Zaunpfahl, etwas zu ändern. Mit Erfolg; Manchmal winken einstige Flops später von Top-Listen zurück. Es macht Spaß, die Flops zu lesen und auf den Verzehr zu verzichten, denn wir können es gut nachvollziehen. Wenn man schon einmal miserabel gegessen hat, kann man es so seine Eindrücke genüsslich weitergeben. Da meist mehrere Beurteilungen der Leistungen darin einfließen, sind sie ein schriftstellerisches Highlight der Redaktionscrew. Chapeau! Holen Sie sich das Heft und lassen sie sich zu spannenden Restaurantbesuchen animieren.



https://youtu.be/FcgCLT9A2Hw

(c) Magazin Frankfurt, 2024