Fit mit Fruchtsaft

Wenn man einer aktuellen Studie aus der Fachteitschrift Nutriens Glauben schenken möchte kann das Trinken von Fruchtsäften dazu beitragen, dass sich der Körper nach intensiver körperlicher Betätigung schneller erholt.

Wichtig ist das nicht nur für die Olympioniken, die in den kommenden Wochen in Paris gegeneinander antreten, sondern auch für uns Normalbürger. Die von Experten geprüfte Studie sagt, dass sich zugesetzter Zucker negativ auf die Darmbarriere nach dem Sport auswirken kann.. Dagegen scheinen natürlich vorkommenden Zucker und Polyphenole im Fruchtsaft eine ausgewogenere Erholung zu unterstützen.

Zwar greifen viele Sportler während oder nach dem Sport zu einem zuckerhaltigen Sportgetränk, doch Wissenschaftler warnen davor, dass der dabeoi oft zugesetzte Zucker Probleme mit der Darmbarriere verursachen kann. Wir können damit einen wichtigen Teil unserer Immunabwehr gefährden, denn eine schwache Darmbarriere erlaubt es auch schädlichen Bakterien aus dem Darm in das Blut zu gelange. Das regt aber Entzündungen an und erhöht das Risiko eines Übertrainings-Syndroms. Auch Stoffwechselkrankheiten wie Endotoxämie, bei der der Körper eine toxische Reaktion auf Bakterien zeigt, stehen auf der Gefahrenliste.

Die Studie sollte jetzt herausfinden, ob auch reine Fruchtsäfte die entzündungsfördernde Wirkung von zuckergesüßten Getränke aufweisen. Dafür untersuchte man die Darmgesundheit von Läufern vor und nach einem Ultramarathon und verglich die Auswirkungen von verdünntem, naturtrüben Apfelsaft mit einem Getränk, das ein typisches zuckerhaltiges Sportgetränk nachahmte. Die Zuckermenge bei beiden Drinks war gleich, aber nicht die Polyphenole und andere Fruchtkomplexe, die natürlicherweise im Saft enthalten sind. Dabei zeigte sich, dass sowohl Bewegung wie Zucker die Darmbarriere stören können, diese Störung aber durch die natürlichen Verbindungen im Fruchtsaft abgeschwächt werden. Bei Läufern, die nach dem Rennen naturtrüben Apfelsaft tranken, erholte sich die Darmbarriere schneller als bei Trinkern des mit Zucker gesüßten Drinks.

Beim Test mit Hobbyläufern beeinflusste der Genuß von verdünntem, naturtrübem Apfelsaft nach dem Laufen das Protein CD14, was auf eine Unterstützung des körpereigenen Immunsystems durch den Saft hindeutet. Außerdem reduzierten sich bei diesen Läufern die Stressmarker schneller als bei der Kontrollgruppe mit dem zuckergesüßten Testgetränk.

Dr. Patrick Diel von der Deutschen Sporthochschule in Köln, der die Studie leitete sagte: “Die Studie kommt genau zum richtigen Zeitpunkt für alle, die sich im Vorfeld der Olympischen Spiele mehr bewegen wollen, und diese Ergebnisse bieten eine neue Perspektive, wie wir unseren Körper am besten wieder auftanken können. Naturtrüben Apfelsaft zu verdünnen und ihn nach dem Sport oder dem Training zu trinken, scheint eine einfache und gesunde Option zu sein, die sowohl die Darmgesundheit als auch die Immunfunktion unterstützt”.

Auch die Ernährungsberaterin Carrie Ruxton ist sich sicher: “Um sich nach dem Sport richtig zu erholen, braucht unser Körper gesunde Kohlenhydrate. In Anbetracht dieser Erkenntnisse würde ich Sportlern, Fitnessbegeisterten und normalen Fitnessstudio-Besuchern empfehlen, eine Portion von etwa 150 ml naturtrübem Apfelsaft in ihre Sportflasche zu geben und mit Leitungswasser aufzufüllen, um ein kostengünstiges und effektives Sportgetränk zu erhalten. Diese Mischung hält uns nicht nur hydriert, sondern liefert auch energiespendende natürliche Zucker und Polyphenole, die eine optimale Erholung fördern.”

Doch auch hier kann man übertreiben. Man sollte also wie bei jeder Ernährungsumstellung, Saft nur in Maßen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung trinken. Keine schlechte Idee also verdünnten naturtrüben Apfelsaft zu genießen. So ist der Körper auch nach einem olympisch inspirierten Training gut in Form.

(c) Magazin Frankfurt, 2024