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Donnerstag, 1. Juli 2021
Nomadland

Fern (Frances McDormand) hat vor einiger Zeit ihren Mann verloren, aber dennoch ist sie in dem gemeinsamen Haus in Empire, Nevada wohnengeblieben. Nun allerdings hat die United States Gypsum Corporation, ein Baustoffhersteller und der einzige grosse Arbeitgeber der Kleinstadt, dichtgemacht und es gibt keine Jobs mehr. Nicht einmal eine Postleitzahl hat Empire mehr, weswegen Fern in ihrem kleinen Transporter lebt, durch die Vereinigten Staaten faehrt und sich von Job zu Job treiben laesst. Sie besteht allerdings darauf, dass sie nicht obdachlos, sondern einfach nur hauslos ist. Fern koennte aufgrund ihrer Qualifikationen jederzeit wieder ein normales Leben fuehren, doch sie bevorzugt das Leben auf der Strasse mit seiner Freiheit, den anderen Menschen und den vielen Bekanntschaften, die man irgendwann wiedertrifft. So arbeitet sie etwa in einem Versandlager, bei der Ernte oder in einer Wohnwagensiedlung... Bild (c) Walt Disney Company

Donnerstag, 1. Juli 2021
Der Spion

Waehrend des Kalten Kriegs: Oleg Penkowski (Merab Ninidze) ist ehemaliger Geheimdienstoffizier der Sowjetunion und hat noch immer Kontakte in den Kreml, weshalb er nun die westlichen Geheimdienste mit Informationen versorgt. Angesichts der zunehmenden Eskalation des Konflikts mit den USA und der impulsiven Natur von KPdSU-Parteichef Nikita Khrushchev (Vladimir Chuprikov) fuerchtet Penkowski einen drohenden Krieg und beschliesst zu handeln. Er kontaktiert im Geheimen die amerikanische Botschaft in Moskau. CIA-Agentin Emily Donovan (Rachel Brosnahan) holt schliesslich auch den britischen MI6 an Bord, denn sie hat einen Plan: Der unauffaellige und harmlose Vertreter Greville Wynne (Benedict Cumberbatch) soll nichtsahnend mit Penkowski Kontakt aufnehmen. Nach und nach freunden sich die beiden Maenner bei gegenseitigen Besuchen in Moskau und London an, doch die westlichen Geheimagenten spannen Wynne auch immer mehr in ihre Raenkespiele ein...

Kann ich damit Giftpfeile verschiessen? fragt Benedict Cumberbatch in seiner Rolle als Geschaeftsmann Greville Wynne, als ihm eine Krawattennadel ueberreicht wird, die er bei seinem ersten Kontakt mit einem russischen Informanten tragen soll. Diese kleine Pointe in Dominic Cookes mit Spannung erwarteten Thrillerdrama zielt ab auf das glamouroes-verzerrte Image des Spions aus fruehen Agentengeschichten. Dabei spielt sich Spionage eher still und ruhig ab, wie der Film zeigt, der auf wahren Begebenheiten beruht. Da ist Hochspannung garantiert, aber statt Helden, bringen diese Geschichten meist Opfer hervor: tragische Figuren, die in internationalen Konflikten, zwischen Betrug und Selbstbetrug und im Kampf um die eigene Integritaet aufgerieben werden.

Bild (c) SND

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(c) Magazin Frankfurt, 2024