Longo, Schlichte Wut
Longo, Schlichte Wut,
(c) Rowohlt
Davide Longo präsentiert mit "Schlichte Wut" einen neuen Krimi aus dem Piemont. Der dritte Band mit den Commissari Bramard und Arcadipane sind seine norditalienische Antwort auf Camilleris Montalbano. Diesmal ermitteln die beiden Commissari im Umfeld von Jugendlichen, die ein sinistres Online-Spiel spielen, bei dem es darum geht, Menschen dazu zu bringen, schreckliche Dinge zu tun und die Taten Unschuldigen in die Schuhe zu schieben. Ein kleines Heer von Unschuldigen sitzt im Turiner Gefängnis, eine Reihe von Fällen muss neu aufgerollt werden. Aber bei Longo geht es immer um mehr als um den Fall. Da sind auch noch die mit kühler Präzision beschriebenen familiären Umstände, die Frauen und Kinder der Commissari. Da ist die Poesie der Regentage in der Stadt Turin, die Melancholie ihrer Bewohner. Die einzigartige Stimmung, die Longo zu einem der spannendsten italienischen Autoren macht. |
Der 51-jährige Davide Longo stammt selbst aus der Region und bei seiner Heimatstadt Carmagnola denken viele an Kirschpralinen eines bekannten piemonteser Konzerns. Wie seine Kommissare lebt er in Turin, wo er am einem Literaturinstitut unterrichtet. Seine Prosa, Hörspiele und Drehbücher wurden mehrfach ausgezeichnet, eines seiner Bücher wurde auch verfilmt. Übersetzt wurde das Buch von der Münchnerin Barbara Kleiner, die unter anderem die Werke von Primo Levi, Ippolito Nievo, Italo Svevo und Paolo Giordano übersetzte und dafür zahlreiche Preise gewann. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024