Kashiwai, Das Restaurant der verlorenen Rezepte
Kashiwai, Das Restaurant der verlorenen Rezepte
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Vielleicht liegt es daran, dass ich momentan häufiger beim Zahnarzt bin, dass ich mir jetzt das Buch von Hisashi Kashiwai zur Lektüre mitgenommen habe, denn der 71-jährige aus Kyoto ist Zahnarzt und leitet dort eine Zahnklinik. Schon seit längerer Zeit nutzt er seine Freizeit zum Schreiben von Büchern, die in seiner Heimatstadt spielen. Sein vor 10 Jahren im Original erschienene Roman »Das Restaurant der verlorenen Rezepte« war in Japan mit 80.000 verkauften Exemplaren so erfolgreich, dass er nicht nur die Bestsellerliste stürmte, sondern zum Start einer inzwischen mehrbändige Serie folgte, die inzwischen auch verfilmt wurde. Es wurde inzwischen in 16 Sprachen verlegt, eine davon ist zum Glück die deutsche, denn es liest sich ohne Probleme, charmant, unterhaltsam, rührend und mit viel japanischem Flair und macht schon Freude auf die Folgerbände. |
Neben den traditionellen Köstlichkeiten der japanischen Küche bieten Nagare und Koishi ihren Gästen nämlich einen besonderen Service an: Das Vater-Tochter-Gespann geht auf eine zweiwöchige Recherche und dann kocht der Vater den Klienten jene Gerichte nach, die sie irgendwann einmal gegessen haben und deren Rezept sie nicht kennen. Sie verraten die Zutaten, die Zubereitung und die teilweise selbst schon sehr spannende Recherche. Mit detektivischem Spürsinn finden sie heraus, wie die verstorbene Ehefrau ihre Udon-Nudelsuppe kochte, beschwören die verschüttete Erinnerung an eine große Liebe herauf oder schenken mit dem Geschmack eines Kindheitsessens Trost. In insgesamt sechs Kapiteln wird stets einem dieser verlorenen Rezepte nachgegangen. Nagare, der früher als Polizist arbeitete, hat damit eine gute Chance, weiter als "Ermittler" tätig zu sein und auch noch seiner Begeisterung am Kochen zu frönen.Eine Katze passt da gamz gut ins Konzept und diese taucht auch immer wieder auf, wo man sie mit herzerfreuender Herzlichkeit willkommen heißt. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024