Ein seltener Einblick in das, was Menschen auf sich nehmen, wenn sie flüchten. Ein bedeutender Roman über Fremdheit und Außenseitertum, über Mut, die Macht der Sprache, Liebe. Und ein kostbares, tiefbewegendes literarisches Dokument.
Während der Proteste im Iran 2009 ist der ehemalige Student A. gezwungen, sein Land zu verlassen. Die Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend voller Gewalt nimmt er mit. Aus einem Künstler wird ein Flüchtling in Österreich, der offen und heimlich verachtet wird und in Lagern und Heimen nicht nur Einsamkeit und Verzweiflung, sondern auch Hunger und Demütigung ertragen muss. In Wien trifft er auf Sarah, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt. A., der sich nicht öffnen kann, ist für sie Studienobjekt und Halt zugleich, obwohl er selber Halt sucht.
Eindringlich und mit großer literarischer Kraft erzählt Amir Gudarzi vom Durchhaltewillen eines Menschen auf der Flucht. »Amir Gudarzis Roman zielt ins Herz der Gewalt, der unsichtbaren und unhörbaren, der gleißenden wie der rohen. |
Es sind die Worte eines jungen Mannes, der aus Teheran und vor seiner Muttersprache flieht, der den Schmerz der erlittenen Repressionen nicht loswird. Seine Haut kann er nicht retten, aber eine Hoffnung und seine Geschichte.« schreibt die Schritstellerin Julia Franck über das Werk.
Der 37-jährige Amir Gudarzi stammt aus Teheran und lebt seit 2009 im Exil in Wien, wo er als vielfach ausgezeichneter (inzwischen) österreichischer Dramatiker und Autor arbeitet. Er war Stipendiat im Literarischen Colloquium in Berlin und erhielt den Förderungspreis für Literatur der Stadt Wien, den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker und den Christian-Dietrich-Grabbe-Preis. In der Spielzeit 2023/24 ist er Hausautor am Nationaltheater Mannheim. ›Das Ende ist nah‹ ist sein erster Roman.Eindringlich und absolut zwingend, ist er eine Lektüre, die uns einen besseren Eindruck von der Situation der Flucht geben kann, die momentan Millionen von Menschen weltweit durchleben.
Amir Gudarzi, Das Ende ist nah, dtv, Hardcover, 416 Seiten, ISBN 978-3423290340, 25 Euro |