Reanimation ist einfach: Jeder kann Leben retten
Als ich kürzlich mit dem Flieger aus Amerika zurückreiste, wachte ich mitten in der Nacht auf, weil irgendetwas auf meine Füße gefallen war. Ich hatte einen einigermaßen bequemen Platz am Notausstieg mit reichlich Beinfreiheit und reagierte erst schlaftrunken, da ich dachte, jemand hätte versehentlich eine Tasche abgestellt. Doch dann merkte ich die Hektik rings um mich herum. Stewardessen kamen und hantierten , herum. Erst da merkte ich, dass es sich dabei nicht um eine Tasche, sondern eine jüngere Frau handelte, die plötzlich ohnmächtig geworden und dann zu meinen Füßen zusammengebrochen war. Die Stewardessen und ein anwesender Arzt kümmerten sich um die Frau und nach einiger Zeit kam sie wieder auf die Beine. Wenige Wochen später ein ähnliches Schauspiel auf einem Europaflug. Ein Ehepaar um die 60 saß in der Reihe vor mir. Plötzlich schnarchte der Mann laut auf und war nicht mehr ansprechbar. Erst nach einiger Zeit, als ihm seine Frau eine Mund-zu-Mund-Beatmung geben wollte, kam er wieder zu sich. Im Laufe des Flugs verbesserte sich sein Zustand und schließlich sah ich die beiden langsam zum Ausgang gehen. |
Bei einem plötzlichen Herzstillstand können sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen Leben retten. Jeder kann und sollte diese durchführen. Das ist jetzt auch die Botschaft der Kampagne "100 Pro Reanimation", die zum Weltanästhesie-Tag am 16. Oktober startet. Ziel der Initiative des Berufsverbandes und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist es, das Bewusstsein für die lebensrettenden Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schärfen und über die lebensentscheidenden Sofortmaßnahmen zu informieren. Denn die Betroffenen sind auf schnelle Hilfe angewiesen. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024