Muti at La Scala
Vor 34 Jahren debütierte Ricardo Muti an der Mailänder Scala bei einer Neuinszenierung von Mozarts Le nozze di Figaro und folgte sechs Jahre später 1986 Claudio Abbado als Musikdirektor dieses Opernhauses, das er in der Nachfolge des großen Arturo Toscanini fast zwei Jahrzehnte leitete und dabei zahlreiche Neuproduktionen – vor allem von Werken Mozarts, Verdis und Wagners dirigierte. Nachdem die Scala meherer Jahre in einem Ausweichquartier spielen musste, da ihr Gebäude gründlich renoviert werden musste, leitete er im 7. Dezember 2004 anlässlich deren Wiedereröffnung Saliereis Oper L’Europa riconosciuta. Seit 1987 ist er auch Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters der Mailänder Scala und kam 1988 mit einer Tournee auch nach Deutschland. Im Frühjahr 2005 beendete Muti seine Tätigkeit als Musikdirektor der Mailänder Scala im Streit mit der Belegschaft wegen einer Besetzung der Intendanz. Im Verlauf seiner glanzvollen internationalen Karriere hat Muti auch mit anderen berühmten Orchestern und Opernensembles zusammengearbeitet, doch die jetzt bei Arthaus Musik veröffentlichte exklusive DVD-Box "Riccardo Muti at La Scala" ist quais ein Vermächtnis, eine Zusammenstellung von fünf hervorragenden Opern-Aufnahmen, die während seiner Jahre an der Scala entstanden. Mehr als 100 Jahre Musikgeschichte finden sich darin wieder, von Rossinis "Moïse et Pharaon", eindrucksvoll inszeniert von Luca Ronconi, mit der Rossini zum zweiten Mal das Moses-Thema aufnahm bis hin zu Poulencs "Dialogues des Carmélites" in einer packenden Inszenierung von Robert Carsen. Neben diesen beiden selten gespielten Opern enthält die DVD-Box auch die Klassiker "Don Pasquale" von Donizetti, Verdis "Otello" und Puccinis Meisterwerk "Manon Lescaut". Zu hören und sehen bekommt der Zuschauer in den hervoirragenden Aufführungen aus den Jahren 1994 bis 2004 Weltklasse-Sänger wie Erwin Schrott, Leo Nucci, Plácido Domingo, José Cura und Anja Silja, Maria Guleghina und Barbara Frittoli. Die Box mit insgesamt 6 DVDs wird mit Untertiteln in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch (außer Otelo), Spanisch und Chinesist (nur Otello) ausgeliefert und verspricht über 12 Stunden Operngenuss.
(c) Magazin Frankfurt, 2024