Die Biene Maja - Ihre schönesten Abenteuer

Auch viele Erwachsene kennen ihr Lied, dass mit den Worten "In einem unbekannten Land..." beginnt. Einst sang es der Tscheche Karel Gott, seit 2013 verwendet man im ZDF für die 78 neuen Episoden eine Neueinspielung mit Deutschlands Liebling Helene Fischer. Damit fingen und fangen im Fernsehen alle Abenteuer der kleinen Biene Maja. Vor vier Jahren feierte sie ihren 100. Geburtstag, denn damals erschien Waldemar Bonsels Buch "Die Biene Maja und ihre Abenteuer". Weltweit erfolgreich wurde das Kinderbuch und die 1915 erschienene Fortsetzung Himmelsvolk in über 40 Sprachen übersetzt. Ihr Schöpfer war politisch nicht unumstritten. Der Antisemit war einer der meistgelesenen Autoren der 20er Jahre, sah die Juden als Gift und tödlichen Fein und gab während des Zweiten Weltkriegs die Feldposthefte heraus. Die Biene Maja blieb davon unbelastet und sorgte später in einem Film mit, der nicht nur das Bienchen in Verzückung versetzt.

Schon bei ihrer Geburt zeigt Maja, dass sie nicht durchschnittlich sein möchte. Während andere Bienen schnellstmöglich aus ihren Waben schlüpfen, lässt sie sich Zeit. Was anfängt mit "Gut Ding will Weile haben" ändert sich aber rasch, denn künftig hält sie alle auf Trab, nicht nur ihre Lehrerin Kassandra. Gleichzeitig aufgeweckt wie unbedarft gerät sie in Gefahr, im Spinnennetz zu enden. Auch der mangelnde Respekt gegenüber dem Hummelgeneral ist nicht gerade eine schlaue Entscheidung. Doch die kleine Maja treibt nicht nur Blödsinn, sie freut sich auch an den schönen Dingen des Bienenlebens, wie dem Duft des frischen Honigs oder spielt mit ihrem besten Freund Willy vergnügt Fangen oder Verstecken.

Freundschaft, merkt sie so schnell, wenn man ihr wieder aus dem Schlamassel helfen muss, ist ein wichtiges Gut. Maja entspricht damit originell der kindlichen Natur und eignet sich deshalb gut, sie den kleinen Zuschauern vor die Nase zu setzen. Maja ist frech, neugierig, schlau und auch etwas übermütig und macht es so ihrer Umwelt nicht leicht, gleicht dies aber durch ihr sonniges, hilfsbereites Wesen aus. So ist sie ein wahrer Sonnenschein.

Die Zeichentrickserie entstand 1975 in einer deutsch-japanischen Zusammenarbeit, wobei der Großteil in Japan entstand. Die Serie folgt dem Leben der Honigbiene Maja von ihrer Geburt an. Von Kassandra lernt sie, wie man fliegt und Pollen sammelt. Bald fliegt sie weiter von ihrem Stock weg, lernt andere Tiere kennen, darunter den Grashüpfer Flip, und freundet sich mit ihnen an. Ein häufiger Begleiter und bester Freund ist die Drohne Willi. Doch wurden Bonsels Figuren in der Serie mit Flip, Willi und den anderen zahlreiche neue Charaktere hinzugefügt. Beim ersten Hinsehen kann man die Zeichnungen des Films als schlicht einstufen, doch haben sie liebevolle Gesichtszüge und zeigen auch andere neckische Details. Die musikalische Begleitung trug zur Abwechslung bei. Auch Erwachsene mögen Maja, ist sie doch für manche unter 50-jährige eine schöne Kindheitserinnerung und so ganz anders als das, was heutzutage produziert wird. In dem Spielfilm genießt man in fast 80 Minuten ein fröhliches Drunter und Drüber der Charaktere.

bei Amazon.de bestellen

(c) Magazin Frankfurt, 2024