Vivaldi, Fagott-Konzerte, Gustavo Nunez

Bis heute ist sie der Eckpfeiler des Ruhms der Academy of St Martin in the Fields, die immer wieder als "weltbestes Kammerorchester" tituliert wird: Die legendäre Vivaldi­Einspielung von Die vier Jahreszeiten, die 1969 Schallplattengeschichte geschrieben hat. Nach längerer Pause widmet sich die Academy nun wieder dem einstigen Lieblingskomponisten des Londoner Ensembles, der in seinem Leben fast 500 Konzerte schrieb, fast die Hälfte davon für Violine. Doch direkt dahinter kommen bei ihm die 39 Fagottkonzerte. Die Academy trifft bei der Einspielung einiger davon auf namhafte Gesellschaft: Niemand Geringerer als Gustavo Núñez, seit Jahren der vielleicht berühmteste Fagottist der Welt und seit über 20 Jahren Solofagottist des Concertgebouw Orchestra, legt bei der Einspielung von sechs der Fagottkonzerte Vivaldis eine Glanzleistung vor.

Der venezianische Komponist schien eine Affinität zu tief klingenden Instrumenten gehabt zu haben, da er für das Fagott sowohl als Soloinstrument als auch bei Konzerten mit gemischten Besetzungen ein ungewöhnlich großes Repertoire schuf. Die jeweils rund 10minütgen Fagottkonzerte in drei oder vier Sätzen entstanden hauptsächlich in seiner letzten Schaffensperiode, sind von rhythmischer Vielfalt und oft von melancholischer Atmosphäre geprägt.

Dank der Einspielung des nierderländischen Lables Pentatone auf SACD ist diese Musik mit der geeigneten Stereoanlage in einzigartiger Klarheit zu hören.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024