Von Backen, Brauen, Keltern und Gerben
Die römische Weinkelter in Piesport an der Mosel, Backhäuser im Westerwald, die Kirner Brauerei in der Eifel, Lederfabriken im rheinhessischen Worms oder Tabakschuppen in Hayna in der Pfalz. Dies sind nur einige der heute noch erhaltenen technischen Denkmäler, die der Herstellung von Lebens- und Genussmitteln sowie der Bekleidung auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz dienten und auch heute noch dienen. Paul-Georg Custodis erzählt die spannende Geschichte dieser und zahlreicher weiterer baulicher Denkmäler sowie von deren wirtschaftlicher Bedeutung. Er widmet sich der Herstellung, Lagerung und dem Vertrieb von (Grund-)Nahrungsmitteln sowie der Genussmittel Bier, Wein, Sekt und Tabak. Schließlich nimmt er die Herstellung von Leder und Textilien in den Blick. Der reich bebilderte Band bietet nicht nur Lesevergnügen, sondern ist mit seinem angehängten Register zugleich Nachschlagewerk, das den Leser zu eigenen Erkundungstouren auf den Spuren der fesselnden und eindrucksvollen Wirtschaftsgeschichte von Rheinland-Pfalz einlädt. |
Der Autor des Bands, Paul-Georg Custodis, arbeitete nach dem Studium der Architektur als Leiter des Planungsamtes der Stadt Brühl, bevor er bis zu seiner Pesnionierung 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gebietsreferent und zuletzt Baudirektor beim Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz wurde. Er zitiert in seinem lesenswerten Buch auch zahlreiche römische Schriften, wie Ausonius damals im ganzenReich gerühmte Versdichtung "Mosella", in der aus auch um den Weinbau an Rhein und Mosel geht. Der aus Bordeaux stammende Staatsmann, hatte sich auf einem Feldzug in ein Alamannenmädchen verliebt, dies von Kaiser Valerian geschenkt bekommen und geheiratet. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024