Prüm, Schorsch - Der Chef im Bus bin ich

Eine Busreise nach Italien mit lauter Jugendlichen. »Das kann ja nur schiefgehen«, denkt sich Schorsch, der wohl schlechtgelaunteste und komischste Busfahrer aller Zeiten. Der Reise-Roman der besonderen Art – skurril und komisch ist jetzt bei Schwarzkopf & Schwarzkopf erschienen. Sein Autor ist der 33-jährige Jean-Paul Prüm, der sein Pseudonyom von dem gemütlichen Eifelstädtchen gleichen Namens, wo er seine fröhliche Kindheit und Jugend verbrachte, bevor es ihn zum wissenschaftlichen Studium nach Stuttgart treb. Neben dem Schreiben hat er das Musikmachen in Punkrockbands als kreatives Ventil gewählt. Aus einer jugendlichen Faszination für den Typ des Reisebusfahrers ist sein Debütroman entstanden, der den Leser zurück ins Jahr 2001 führt. Es gibt noch die D-Mark, und der Bundeskanzler heißt Gerhard Schröder. Der Chef, um den es in diesem Roman geht, heißt aber Schorsch, und sein Herrschaftsgebiet ist zum Glück nicht ganz Deutschland, sondern nur der Bus, den er fährt, aber umso energischer weiß er, es zu verteidigen!

Auf dieser Reise muss sich Busfahrer Schorsch nicht nur mit einzelnen Teilnehmern, wie dem von ihm »Fleischmütz« genannten Jungspund, sondern auch mit dem sympathischen Betreuerteam auseinandersetzen – vor allem mit Torben, dem übereifrigen Reiseleiter. Hier vermutet Schorsch bereits zu Anfang, dass Torbens Hauptziel darin besteht, ihn ständig zu überwachen und bei Fehltritten bei seinem Chef Leo Sturz, von Busreisen Sturz, sofort anzuschwärzen.

Schorsch ist ein Antiheld. Seine Sprache ist einfach und seine Welt simpel strukturiert. Er nutzt Worte wie »geil«, bezeichnet die Beine von weiblichen Reisegästen als »knackig« und sagt anderen ganz offen, dass sie »gut im Futter stehen«. Dabei ist er eigentlich nur vordergründig sexistisch und plump. Seine derbe Ausdrucksweise und sein schräger Humor bringen ihn immer wieder in die Bredouille, denn der Feind – personifiziert durch den ambitionierten Reiseleiter Torben – verfolgt ihn auf Schritt und Tritt.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024