Osborn, Liebe ist die beste Therapie
Nichts für Actionfans, denn das ganze Buch spielt sich in einem Raum mit vier Stühlen. Der Raum ist die Praxis von Sandie, einer Paartherapeutin in San Francisco, die das dazugehörende Haus von ihrer Mutter bekommen hatte. Auf den vier Stühlen sitzen: eine Frau (Charlotte) und ein Mann (Steve), beide Mitte 30 sowie die Paartherapeutin Sandie mit ihren teils unorthodoxen Methoden. Der vierte Stuhl bleibt leer oder eben auch nicht, denn auf ihn sitzt die Ehe, die die beiden aufgebaut haben. Und von der die Therapeutin zu Anfang sagt, die Chance, sie zu retten, sei höchstens 1:1000. |
Denn die Beziehung zwischen Steve und Charlotte existiert nach wie vor, auch wenn sie es nicht glauben wollen. Die beiden streiten um ihre "Rechte" und müssen von Sandie lernen, dass eine Beziehung nicht aus einem Regelwerk besteht, sondern darin die eigenen Gefühle nicht zu kostümieren, sondern sie zu zeigen. Ab und zu benötigen die beiden Einzelsitzungen, um zu lernen die Muster zu erkennen, nach denen sie uns der Partner sich meist verhalten und damit einen Keil in die Beziehung zu treiben. Nicht immer einfach. Besteht eine Aussicht auf ein besseres Leben in einer neuen Beziehung? Wohl kaum, wenn man es nicht schafft, Fallstricke zu umgehen. Sandie ist schon froh, wenn den beiden endlich aufgeht, warum ein zusätzlicher Stuhl im Raum steht. Manchmal ist es gut, einfach mit der Ehe zu reden und dabei herauszufinden, was ihr auf der Seele liegt. Auch der Leser spielt dabei eine wichtige Rolle, denn er findet sich zum Teil wohl in einen, beiden oder allen drei Protagonisten wieder. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024