Hoffmann, Botticelli forever
Der Florentiner Sandro Botticelli war schon zu Lebzeiten ein angesehener Maler, der unter anderem vom Papst Sixtus IV. mit anderen Meistern seiner Zeit zur Ausstattung der Sixtinischen Kapelle nach Rom gerufen wurde. Nach dem Tod der Lorenzo de' Medici, der Verteibung der Medici aus Florenz und der Herrschaft Savonarolas ging diese glänzende Epoche zu Ende. Nach der Hinrichtung Savonarolas konnte Botticelli, möglicherweise wegen einer Behinderung, nicht mehr selbst malen. Vasari beschreibt ihn schon damals als verarmten Mann, der auf Krücken durch die Stadt humpelte. Nach seinem Tod jedoch geriet er fast völlig in Vergessenheit. |
Erst mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er wiederentdeckt und sein Werk erlebte seitdem eine ungeahnte Renaissance. Seine Werke stehen für die Schönheit der Kunst und unzählige Künstler zitieren seine Motive, als Nachahmung, Hommage oder Auseinandersetzung mit dem Werk des großen Altmeisters. Die Venus ziert mittlerweile eine 10-Cent-Münze; David LaChapelle klagt in einer Anlehnung an „Venus und Mars“ von Botticelli die Ausbeutung Afrikas an und Wilhelm Lachnit verwandelte 1933 Botticellis bekanntes strahlend schönes Porträt der Flora in eine desillusionierte, traurige und gealterte Frau. In dem bei Belser erschienenen Buch führt Thomas R. Hoffmann dem Leser das künstlerische Potenzial, die anhaltende Nachwirkung und die Aktualität des Renaissancegenies eindrucksvoll vor Augen. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024