Danz/Tück, Martin Luther im Widerstreit der...

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Der protestantische Theologieprofessor Christian Danz und sein katholischer Kollege Jan-Heiner Rück lehren beide an der Universität Wien. In dem von ihnen herausgegebenen Buch werfen sie Fragen auf, welche Relevanz Rechtfertigungslehre, Anthropologie, Offenbarungsverständnis und Kirchenbegriff Martin Luthers für das Selbstverständnis der Theologien heute haben Welche Impulse seines Denkens heute noch rezeptionsfähig sind. Ihr Buch geht auf ein großes internationales Symposium der beiden theologischen Fakultäten der Universität Wien im Oktober 2016 zurück, das in Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2017 die bleibende Bedeutung Luthers und der Reformation für den Katholizismus und Protestantismus auslotete. Es gehe darum, „Differenzen offen zu legen“ und zugleich neue Perspektiven in einem zum Teil festgefahrenen ökumenischen Dialog aufzuzeigen, so Tück.

Katholischerseits könne man aus einer kritischen Lektüre von Luthers Kreuzestheologie lernen und Luthers Kernthese von der Rechtfertigung des Menschen „allein aus Glauben“ könne gesellschaftskritisch fruchtbar gewendet werden. „In unserem von gnadenlosen Leistungsimperativen dominierten Reizklima“ könne es „durchaus entlastend sein, auf einen Glauben hinzuweisen, in dem Gott den Menschen anerkennt, ganz unabhängig davon, was er leistet“. Kritisch müsse etwa in Richtung evangelische Theologie gefragt werden, ob diese nicht eine überzogene Stilisierung Luthers als „Katalysator der neuzeitlichen Freiheitsgeschichte“ vornehme und damit unter den Tisch fallen lasse, dass Luthers Freiheitsverständnis kaum mit einem modernen Begriff von Freiheit vermittelbar ist. Neben einem Beitrag der Schriftstellerin und Büchner-Preis-Gewinnerin Sibylle Lewitscharoff über „Luther als Sprachereignis“ diskutieren dabei renommierte Theologen strittige Aspekte von Luthers Theologie. Kardinal Kurt Koch und Bischof Michael Bünker bringen die Perspektive der Kirchenleitungen ein.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024