Der große TV im Wohnzimmer, das Smartphone im Dauereinsatz, die alte Waschmaschine – welches Haushaltsgerät verbraucht eigentlich wie viel Strom? Und wie viel kostet das im Jahr? Unser Überblick zeigt, welche Haushaltsgeräte sich mit welchen Beträgen auf die Stromrechnung auswirken.
TV-Geräte, Informationstechnik und Audiogeräte machen zusammen mehr als ein Viertel des Stromverbrauches in deutschen Haushalten aus. Nach den Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft sind sie damit Spitzenreiter beim privaten Stromverbrauch. Dabei ist der Strombedarf des Fernsehers sehr stark von der Nutzung abhängig, denn wenn er täglich mehrere Stunden läuft, kommen dafür fast 200 Kilowattstunden pro Jahr zusammen. Legt man nach den aktuellen Preissteigerungen einen durchschnittlichen Strompreis in von 0,47 Euro pro kWh zu Grunde, kostet dann der tägliche TV-Konsum knapp 90 Euro im Jahr. Dabei sind moderne Geräte meist wesentlich energieeffizienter und bei der Auswahl helfen die neuen EU-Energielabel, doch da sich auch die Durchschnittsgröße der Fernseher in den letzten Jahren deutlich ergöht hat und größere Bildschirmdiagonale und bessere Bildqualität Strom fressen, gibt es bei vielen Neukäufen leider keine Kostenentlastung.
Rund ein Siebtel des Stromes im Haushalt benötigen Waschmaschine und Trockner. Rund 200 kWh Strom braucht die Waschmaschine ungefähr pro Jahr, also 94 Euro. Auch hier kommt es aufs Alter an. Alte Geräte mit mehr als zehn Jahren auf dem Buckel, waschen zwar oft noch ordentlich, verbrauchen aber auch mehr als die genannten 200 kWh, während neuen energieeffizienten Waschmaschinen auch 100 bis 150 kWh reichen – eine Ersparnis von 25 bis 50 Prozent.
Mit 11 Prozent haben auch Kühlen und Gefrieren einen wesentlichen Anteil am Stromverbrauch deutscher Haushalte. Dabei ist die Spanne beim Stromverbrauch enorm- Während ein neuer Kühlschrank mittlerer Größe mit sehr guter Energieeffizienzklasse jährlich 90 bis 125 kWh verbraucht, liegt Omas guter alter Kühlschrank, mit bis zu 330 kWh oft beim Dreifachen Verbrauch und entpuppt sich als typischer Stromfresser. Die Zahlen auf der keider nicht unterteilten Stromabrechnung liegen dann in einem Fall bei 40 und im anderen bei 160 Euro. Da sollte man dringend über einen Neukauf nachdenken, denn der rentiert sich meist schon nach wenigen Jahren.
Doch nicht nur das Kühlen und Gefrieren geht ins Geld. Auch fürs Kochen wird fast ein Zehntel des Strompreises fällig. In einem typischen Drei-Personen-Haushalt frist der Herd rund 450 kWh Strom pro Jahr, also ungefähr für 210 Euro. Doch auch hiier gibt es große Unterschiede: Während gusseiserne Kochplatten am meisten Strom fressen, da dieser viel Metall miterwärmen muss, sind Glaskeramik-Kochfelder energieeffizienter. Induktions-Kochfelder verbrauchen sogar bis zu 40 Prozent weniger Strom als Gusseisen.
|
Nicht wirklich günstig ist ein wichtiges Mitglied in der Familie der Kommunikationsgeräte im Haushalt: der WLAN-Router. Mit 135 kWh im Jahr kostet der knapp 64 Euro und ist damit ein nicht zu unterschätzender Part der Stromrechnung. Meist läuft er rund um die Uhr. Wer darauf verzichten kann, sollte das Gerät über Nacht ausschalten, manche Geräte machen das auch automatisch.
Auch der Spielspaß an der Xbox, Playstation oder Nintendo Switch kosten bei zwei Stunden pro Tag im Jahr 120 kWh oder 56 Euro. Wer noch länger spielt, zahlt auch mehr. Wer seine Geräte immer auf grafische Höchstleistungen trimmt, benötigt noch mehr Strom. Hier solte man entscheiden, ob einem der Spaß das Geld wert ist.
Wieviel Strom der häusliche Computer benötigt, hängt von seiner Ausstattung und der Zeitdauer der täglichen Nutzung ab. Bei einer durchschnittlichen täglichen Betriebsdauer von vier Stunden benötigt der übliche Desktop-Computer rund 90 kWh im Jahr, was 42 Euro bedeuten würde. Handelt es sich dabei aber um einen sehr gut ausgestatteten Multimedia-PC, sind es auch 50 Prozent mehr, beim Gaming-PC mit 500 W-Leistung - der dann oft noch länger betrieben wird, sogar noch deutlich mehr. Hier kann der Stromverbrauch pro Tag schon mal bei knapp 6 Euro liegen. Gerade in der Corona-Pandemie, bei der viele Beschäftigte zu Hause im Homeoffice gearbeitet haben, sind deshalb die Stromkosten entsprechend gestiegen - und sollten vom Arbeitgeber ausgeglichen werden. Wer auf einen großen Monitor verzichten kann, ist mit einem Laptop oder MacBook besser beraten, die bis zu 70 Prozent Energie sparen.
Als überraschend stromsparend erweisen sich Tablets und Netbooks. Schon weil sie ohne Kabel funktionieren müssen, haben die Hersteller auf einen geringen Energieverbrauch gesetzt und sie benötigen noch weniger Strom als Laptops. Kleinere Displays und energieeffiziente Akkus oder Chips lassen sie auch ohne permanente Aufladung lange durchhalten. So verbraucht ein Tablet durchschnittlich nur 6 kWh pro Jahr - was auch bei hohem Strompreis lächerlichen 3 Euro entspricht. Smartphones von Apple oder mit Android & Co. sind zwar meist täglich mit dem Ladegerät an die Steckdose, doch auch hier sind die Kosten sehr niedrig, denn sie verbrauchen durchschnittlich 3 bis 4 kWh pro Jahr, als unter zwei Euro. Denken Sie aber daran, nach dem Laden das Kabel mit dem Ladegerät aus der Steckdose zu ziehen, sonst verbraucht dies unnötig Strom.
|