Stiglitz, Der Preis des Profits

Der 76-jährige Joseph Stiglitz kennt sich exzellent aus mit der Wirtschaft, schließlich lehrte er nicht nur lange Jahre als Professor für Volkswirtschaft an den Elite-Universitäten Yale, Princeton, Oxford und Stanford, bevor er 1993 erst zum Wirtschaftsberater der Clinton-Regierung wurde, dann als Chefvolkswirt die Geschicke der Weltbank steuerte und schließlich 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde. Heute lehrt Stiglitz wieder an der New Yorker Columbia University und gilt weltweit als geschätzter Experte zu Fragen von Ökonomie, Politik und Gesellschaft. Schon in früheren Jahren hatte er mit seinen Bestsellern „Die Schatten der Globalisierung“, „Die Chancen der Globalisierung“ , „Im freien Fall“ , „Der Preis der Ungleichheit“ und zuletzt „Reich und Arm“ auf die Gefahren der Globalisierung hingewiesen, die bei schlechter Steuerung die friedensbewahrende Balance zwischen Armen und Reichen gefährdet. Insofern ist auch sein neues Buch wieder "Das Buch der Stunde", denn es gibt Tipps, wie wir erfolgreich gegen die Auswüchse des Kapitalismus kämpfen können.

Auch Stiglitz musste erkennen, dass es nach dem Crash von 2008 nicht gelungen ist, den Kapitalismus wirksam zu reformieren. Zwar hatten die Politiker mit großen Worten Besserung geschworen, doch getan hat sich wenig. Nein, ganz im Gegenteil, der Kapitalismus droht inzwischen vollends aus dem Ruder zu laufen.

In Deutschland überlegen die Politiker ernsthaft einen Politiker wie Friedrich Merz zum neuen Kanzlerkandidaten zu küren, den deutschen Vertreter von Blackrock, dem weltbeherrschenden Vermögensverwalter, der zusammen mit anderen Akteuren der Finanzindustrie sich seine eigenen Regeln schreibt, die er der Politik diktiert. Das geht ganz einfach, denn Privatsphäre war gestern. Heute beuten die großen Tech-Firmen ganz dreist und fast ungebremst unsere persönlichen Daten aus und kaufen sich die Politik und Justiz, damit ihnen dabei niemand in die Quere kommt. Die Machtballung in der Industrie nimmt zu und der Staat hat seine Kontrollfunktion praktisch aufgegeben. Wenn man Menschen Merz also wählt, hat man die skrupellose Finanzlobby direkt in der Regierung sitzen. Nobelpreisträger Joseph Stiglitz zeigt kenntnisreich, wie es dazu kommen konnte und warum es, was nicht zuletzt das Beispiel des völlig außer Rand und Band geratenen US-Präsidenten Donald Trump zeigt, der völlig auf Moral, Ethik und Ehrlichkeit pfeift, dringend nötig ist, den Kapitalismus vor sich selbst zu schützen.

Joseph Stiglitz, Der Preis des Profits - Wor müssen den Kapitalismus vor sich selbst retten!, Siedler, Hardcover, 368 Seiten, ISBN 978-3827501363, 25 Euro

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