Adler-Olsen, Opfer 2117
Der achte Fall für Carl Mørck und das Sonderdezernat Q. |
Von einem spannenden Fall mit schmissigen Dialogen und einen oft durch Assad eingestreuten Hauch Situationskomik ist in dem neuen Band kaum etwas übrig. Auch der eigentlich unnötige Fall des mordlüsternen Alexander, der eigentlich nur dazu dient die andere Hälfte des winzigen Sonderdezernats zu beschäftigen, ist alles andere an ein Cold Case, denn schon seit Tagen nervt er den jungen Dezernats-Mitarbeiter Gordon mit seinen Anrufen, in denen er seine mörderischen Pläne avisiert. Leider nimmt die Handlung schon zu Beginn eine hanebüchen Wendung, die wohl auch große Fans Adler-Olsens schlucken lässt: Assads Herkunft. Zwar sind wir es mittlerweile gewohnt, dass uns aus den arabischen Staaten stammende Flüchtlingen hinsichtlich ihrer Identität und Herkunft nicht unbedingt die Wahrheit auftischeen, doch hätte dies wohl niemand bei dem zu eng in die Handlung der bisherigen sieben Bände verwobenen Assad vermutet, für den sich mit Opfer 2117 und ihren Mitreisenden plötzlich ein Familiendrama auftut, das sich in Richtung Mitteleuropa bewegt. Schon die eingestreuten Rückblicke in die Golfregion, auf Gefangenenbefreiungen, Flucht aus der Haft und das Rachestreben anderer Akteure erzeugt Magengrimmen. Als Frankfurter freut man sich zwar, dass das eigene Viertel auch in dem Band auftaucht und man sich so noch besser in die Handlung hereinversetzen kann, doch sind die Entwicklungen in dem Buch in vielen Punkten ein Aneinanderreihen von Unglaubwürdigkeiten, wenn es darum geht Terror und Rache zu instrmentalisieren. Die agierenden Personen sind dabei oft einfach trotz der ihnen angedicchteten Professionalität dilletantisch Oft ist man geneigt, das Buch noch vor dem Ende aus der Hand zu legen. Weniger wäre hier vermutlich mehr gewesen, zumal auch in dem zweitene Fall mit dem grenzdebilen Gamer Alexander, der ja durch dessen Eintreten für das Opfer 2117 mit der Haupthandlung verbunden ist, trotz massiv enigebundener Staatsmacht letztendlich auf das Eingreiefn und das Engagement des kleinen Sonderdezernat Q-Teams angewiesen ist. Puh! sagt man dann, wenn man das Buch nach der Lektüre aller 592 Seiten wieder aus der Hand legt und hofft, dass Jussi Adler-Olsen in seinem neunten und zehnten Band wieder auf ein Terrain zurückfindet, auf dem man ihn gerne begleitet. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024