Grisham, Die Entführung
Es war das erste Mal, dass ich John Grishams Namen hörte, als ich vor gut 30 Jahren in Köln ins Kino ging, um einen spannenden Krimi zu sehen: Die Firma. In der Hauptrolle spielte Tom Cruise, der sich damals mit Streifen wie Top Gun, Rain Man und Eine Frage der Ehre in die erste Reihe der Hollywood-Stars gespielt hatte und in dem Film einen jungen Anwalt mit Abschluss an der US-Eliteuni Harvard spielte, der seinen ersten Job in einem eher mittelständigen Unternehmen in Memphis annahm, das ihn mit einem guten Angebot anlockte. Erst im Laufe der Arbeit merkt Mitch McDeere, wie er in der Rolle heißt, dass sein Arbeitgeber für die Mafia tätig ist. Kontaktiert vom FBI überlegt sich Mitch dann, wie er am besten aus der Geschichte herauskommt ohne zu sterben, seine Anwaltslizenz zu verlieren und für im Gefängnis zu landen. Der Film schilderte spannend, wie ihm das gelingt und weckt meine Begeisterung für den Autor, dessen Krimis ich seit dieser Zeit verfolge. |
Das neue Buch steigt fünfzehn Jahre später wieder ein, nachdem Mitch McDeere gemeinsam mit dem FBI seine kriminelle alte Firma hat hochgehen lassen. Mittlerweile arbeitet er in der größten Anwaltskanzlei der Welt in Manhattan. Da holt ihn das Verbrechen wieder ein: Als ihn ein Mentor in Rom um einen Gefallen bittet, findet sich Mitch schnell im Zentrum eines mörderischen Konflikts wieder. Er soll durch eine immense Lösegeldzahlung eine Geiselnahme beenden, doch die Umstände sind dramatisch. Schon bald ist nicht nur er selbst in Gefahr, sondern auch die, die ihm nahestehen. McDeere ist wie zuvor der moralisch einwandfreie begnadete Anwalt. Er begibt sich beim Versuch den Fall zu lösen auf eine rasende Jagd um die Welt. Alles, um das Leben einer jungen Kollegin zu retten. Gut erzählt, aber Überraschungen gibt es letztendlich wenige. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024