Der 34-jährige Felix Fischl hat in München über das Amerikabild in westdeutschen Filmkritiken nach 1945 promoviert und arbeitet jetzt als freier Mitarbeiter beim DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und als Programmgestalter für das kommunale Kino Filmforum Höchst. Jetzt hat er für das Filmkollektiv Frankfurt, das sich unterrepräsentierter Filmkultur annimmt und dessen Gründungsmitglied er ist, den spannenden Aufsatzband “Wandelbares Frankfurt. Dokumentarische und experimentelle Filme zur Architektur und Stadtentwicklung in Frankfurt am Main” herausgebracht.
Der Band erscheint anlässlich der vom Verein durchgeführten Filmreihe „Architektur und Stadtentwicklung in Frankfurt – Eine filmische Reise durch die Stadt von 1896 bis heute“, die im vergangenen Herbst in Frankfurt zu sehen war. In dem Band widmet sich Fischl und seine Mitstreiter erstmals Frankfurt-spezifischen Dokus zu den Themen Architektur, Baugeschichte und Stadtentwicklung. Darin stellt er vollumfänglich - bis auf Fernseh- und Spielfilme - die auf zahlreiche Archive verstreuten und teils vom Zerfall bedrohten Produktionen analytisch und filmografisch vor .
Als inhaltliche Schwerpunkte hat Fischl einen Aufsatzteil und eine Filmografie gewählt. In zwölf Aufsätzen widmen sich die Autoren den wichtigsten Epochen, Themen und Format-Kategorien: Filme über die Kaiserzeit, das Neue Frankfurt, die Altstadt, die Zerstörung und den Wiederaufbau, die Grünflächen, den U-Bahn-Bau, die Nordweststadt und die Hochhäuser werden systematisch vorgestellt, ferner die verschiedenen Filmarten Amateurfilm, Experimentalfilm und Imagefilm. |
Als Autoren konnte Fischl Architekturjournalisten, Filmwissenschaftler und Stadtforscher, wie den weltweit renommierten Filmwissenschaftler Prof. Thomas Elsaesser, den Publizisten Fabian Wurm und die Stadthistoriker Tobias Picard und Jutta Zwilling gewinnen, die mit der nötigen gleichermaßen interessierte Laien wie Fachleute ansprechen.
Die Filmografie ist das Resultat intensiver Recherchen in diversen Archiven und Bibliotheken sowie der Befragung von Filmemachern und Filmfachpersonal. Etwa 300 Filme der Jahre 1896 bis 2018 werden darin mit Stabangaben, knappen Inhaltsbeschreibungen und einem Archivnachweis vorgestellt. Etliche historische wie aktuelle neue Titel wurden mit ihrem Lagerungsort recherchiert, was die der beiden bisher existierenden Frankfurt-Filmografien aus den Jahren 1995 und 1998 erheblich erweitert. Herausgekommen ist ein exzellentes Buch zum Auffinden des beeindruckend umfangreichen und vielfältigen filmischen Erbe Frankfurts am Main. Außerdem werden Aufsätze und Filmografie großzügig mit (eigens angefertigten) Standbildern der diversen Filme angereichert.
Felix Fischl, Wandelbares Frankfurt: Dokumentarische und experimentelle Filme zur Architektur und Stadtentwicklung in Frankfurt am Main (Filmkollektiv-Publikation), Broschur, 336 Seiten, ISBN 978-3000606434 |