Bierzo
Für viele ist das Bierzo in der Vergangenheit nur eine Durchreisestation und wenn man heute in Villafranca del Bierzo sit, sieht man in dieser schon seit Jahrhunderten wichtigen Pilgerstadt am Jakobsweg viele Kunstschätze wie die Gnadenpforte Puerta de Perdon und die eindrucksvolle Stiftskirche La Colegiata. Dort, am Fuß der hoch aufragenden Sierra de Ancares und am Zusammenfluss der Flüsse Rio Burbia und Valcarce herrscht aber auch ein Mikroklima, das aus dem Aufeinandertreffen des nordwestlichen Seeklimas von Galicien und Asturien mit dem kontinentalen Klima der spanischen Nordmeseta resultiert. |
Das heißt, es gibt bei viel Sonne und genug Regen für die Landwirtschaft, während die Bergketten kalte Winde fernhalten. Folge davon ist ein exzellentes Wachstum von Obst, Gemüse und Wein. Die dazugehörige Appellation heißt Bierzo. |
Palacios
Ende der 90er Jahre gründete Álvaro Palacios, der im Priorat mit seinen Weinen Finca Dofí und L'Ermita Erfolge gefeiert hatte, im Bierzo seine Bodega Descendientes de J. Palacios. Dort stellt er reinsortige Weine aus der autochthonen Rebsorte Mencia her, die zeigen, was für ein Potetial die Traube hat. Leider sind die Spitzenweine nicht ganz billig. Neben dem Zweitwein Pétalos del Bierzo und dem Erstwein Corullón macht er zusammen mit seinem Neffen mittlerweile fünf Einzellagenweine: Las Lamas, San Martín, Fontelas, Moncerbal und La Faraona, die jeweils nur ein paar Fässer füllen und in Miniauflagen zwischen 500 und 2000 Flaschen vinifiziert werden. |
Eine Faßprobe ist ein wahres Vergnügen. Der Einstiegswein ist einer der gefragtesten Weine der Anbauregion, in der sich etliche junge Winzer anschicken, den Markt mit Wein aus dem Bierzo zu erobern. Ein erstaunlicher Wein, der von den Kritikern begeistert gefeiert wird. Die Erstgewächse sind rar und gesucht, gelten als Aushängeschild der ganzen Region. Alles Weine mit großer und tiefer Konzentration, wie sie die Palacios auf die Flasche bringen. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024