Zu Gast in der Silberstadt

Das südholländische Schoonhoven ist wegen seiner rund 60 historischen, teilweise noch in Betrieb befindlichen Silberwerkstätten bekannt. Am Pfingstmontag, dem 2. Juni 2014, findet dort zum 30. Mal der nationale Silbertag statt und die Innenstadt wird von 10 bis 17 Uhr mit rund 140 Ständen zur Bühne für Gold- und Silberschmiede. Das alte Städtchen am Lek, einem Zweig des Rheins, hat einiges zu bieten:

Neben Handwerksstätten und Schmuckläden auch ein Zentrum mit einem monumentalen Wasserturm sowie verschiedenste kulturelle Veranstaltungen und Workshops, bei denen man selbst Schmuck herstellen kann. Darüber hinaus liegt Schoonhoven im Grünen Herzen Hollands in einer von Flüssen umgebenen Region mit ihrer Weidelandschaft, die zu den wichtigsten Naherholungsgebieten des Landes gehört. Auf diversen Fahrradrouten, wie der Windmühlenroute, die an 200 Windmühlen vorbei führt, kann man die Gegend entdecken.

Die Geschichte des Silberhandwerks

Silber und Schoonhoven gehören schon seit Jahrhunderten zusammen. Begonnen hat alles im 14. Jahrhundert, als hier erstmals Silber verarbeitet wurde. Bis zum 19. Jahrhundert wuchs das Silberhandwerk zum wichtigsten Geschäftszweig heran, mit dem etwa 40 Prozent der Bevölkerung ihr tägliches Brot verdiente. Das merkt man auch heute noch, wo die "Zilvervakschool" als einzige Ausbildungsstätte den niederländsichen Nachwuchs für Gold- und Silberschmiede schult.

Hier werden den zukünftigen Goldschmieden alle Kniffe des Fachs beigebracht. Im "Edelambachtshuys"-Museum in der ehemaligen Synagoge kann der Gast eine interessante Sammlung von im Ort hergestellten Silberwaren bewundern. Auch das Silbermuseum in der ehemaligen Hafenkaserne hat eine reichhaltige Silbersammlung und zeigt Besuchern die verschiedenen Arten der Silberverarbeitung.

Spaziergänge

Man kann Schoonhoven übrigens hervorragend zu Fuß erkunden. Bei geführten Rundgängen zeigt der Stadtführer die Überreste der alten Verteidigungsbauten aus der Zeit, als der Ort eine wichtige Festung der alten holländischen "Waterlinie" war, einem Landstrich, der zur Verteidigung gegen Angriffe unter Wasser gesetzt wurde.

Der Spaziergang führt auch durch den Stadtpark, den der bekannte niederländische Landschaftsarchitekt Leonard Springer entwarf. Infos

(c) Magazin Frankfurt, 2024