Mit einer Präsentationsfahrt des neuen ICE 3 mit mehreren Ehrengästen zwischen Frankfurt und Paris haben Bahn-Vorstandschef Dr. Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die neue Baureihe 407 offiziell im deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr eingeführt. In Paris wurde der Zug vom Präsidenten der französischen Bahn SNCF Guillaume Pepy in Empfang genommen und der Vertrag für eine Verlängerung der Zusammenarbeit zwischen DB und SNCF ibis 2020 verlängern.
"Wir freuen uns, dass jetzt auch der neue ICE 3 als unser modernster Zug zwischen Deutschland und Frankreich zum Einsatz kommt. Unsere gemeinsam betriebenen Hochgeschwindigkeitsverbindungen sind das Herzstück der grenzüberschreitenden Verkehre“, sagte Grube. Der Zug vom Main in die Seine-Metrolpole kommt gut an. Rund 12 Millionen Fahrgäste nutzten die ICEs und TGVs zwischen beiden Ländern seit 2007. Bis 2014 stiegen die Fahrgastzahlen um mehr als 44 Prozent und dieser positive Trend hält an. Seit Jahresbeginn nutzten rund 900.000 Reisende die deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitszüge.
„Wir haben viel voneinander gelernt, angefangen von den Zugbegleitern, die als Duo in unseren Zügen agieren, den Technikern, die die Züge fahren lassen, bis hin zu den französisch-deutschen Führungsteams, die diese Partnerschaft lenken“, ergänzte Pepy. Das Angebot stützt sich auf die neuesten Hochgeschwindigkeitszüge, den ICE 3 und den TGV Euroduplex. Im kommenden Jahr wird die neue Strecke für Hochgeschwindigkeitsverkehr über Straßburg fertiggestellt sein. Auch der Verkehrsminister sieht es nach dem Debakel um die Maut bei der Deutschen Bahn trotz des neuerlichen Gewinneinbruchs positiv: „Ich freue mich, dass man nun auch mit dem neuen ICE 3 von Frankfurt nach Paris fahren kann. Das neue Angebot macht Bahnfahren noch attraktiver. Wir investieren Milliarden in den Ausbau der Schienenstrecken. Die kürzlich bewilligte Rekordsumme von 1,7 Milliarden Euro EU-Fördermittel bringt uns dabei einen großen Schritt weiter.“
Im kommenden Frühjahr wird der zweite Bauabschnitt der Strecke TGV Est Européen von Baudrecourt bis Vendenheim bei Straßburg fertiggestellt sein. Auch die Verbindung aus Frankfurt nach Paris profitiert davon, denn das werktägliche Angebot wird um ein Zugpaar auf sechs ausgeweitet, von denen vier weiterhin über Kaiserslautern und Saarbrücken verlaufen und zwei über Straßburg. Eines davon soll eine für Geschäftsreisende interessante Sprinter-Verbindung über Straßburg werden. Der ICE, der Frankfurt gegen 7 Uhr verläßt, soll Paris gegen 10.30 Uhr erreichen. 15 Minuten schneller als bisher. In Straßburg erreichen Reisende den Anschluss an einen TGV nach Lyon und Marseille, der die Hafenstadt um 14.45 Uhr erreicht. Damit stünde eine zweite, bei Touristen nachgefragte schnelle Verbindung ans Mittelmeer zur Verfügung.
Das Sitzangebot im neuen ICE 3 erhöht sich um 31 Plätze, der Komfort ist gut, auch wenn das DB-Team beim Speiseangebot nicht ganz das Niveau der französischen Kollegen erreicht. Die Fahrgäste erhalten über Deckenmonitore aktuelle Informationen zu ihrer Reise, die bis zu 320 Stundenkilometer schnell sein kann. Mobilitätseingeschränkten Reisenden im Rollstuhl bietet der neue ICE erstmals einen Hublift an Auch die Umwelt darf sich freuen, da die Baureihe 407 durch niedrigeren Energieverbrauch und höhere technische Zuverlässigkeit punktet.