Die Frucht in der Kunst im Sinclair-Haus
Früchte sind in ihrer Gestalt, Haptik, Farbe und mit ihren Düften in höchstem Maße anziehend und sprechen alle Sinne an. Es erscheint daher kaum verwunderlich, dass das Paradies in der Bibel als ein blühender Garten mit unzähligen Obstbäumen dargestellt ist. Und bis heute ist der Apfel, von dem Adam und Eva kosteten, ein Symbol für Sünde und Erkenntnis gleichermaßen. Genauso vielfältig wie der Formenreichtum von Früchten selbst ist ihre Darstellung in der Kunst. Seit jeher zeigen Künstlerinnen und Künstler Früchte als Zeichen für Leben und Vitalität, aber auch für Vergänglichkeit und Verfall. Das Museum Sinclair-Haus stellt die weltweit einzigartige Sammlung von Prof. Dr. Rainer Wild bis zum 25. September 2016 aus, die das Motiv der Frucht in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in den Fokus genommen hat. |
Den Ausgangsbestand der Sammlung bilden Werke aus dem Expressionismus: Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Emil Nolde und Alexej von Jawlensky. Hinzu kamen schnell Künstler wie Rainer Fetting, der in den 1980er-Jahren der bekannten Künstlergruppe der „Neuen Wilden” angehörte. Über die Jahre nahmen zunehmend auch plastische Arbeiten von Künstlern der Gegenwart einen großen Stellenwert ein, die die Früchte durch ihre dreidimensionale Perspektive zu einem Raumerlebnis werden lassen. Insgesamt überrascht und überzeugt die Sammlung mit dem großen Spektrum an Künstlerinnen und Künstlern, in deren Werk die Frucht immer wieder eine bedeutende Rolle oder gar die Hauptrolle spielt. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024