In einigen Ländern ist das Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit Pflicht, ebenso in Geschäften und ÖPNV in Deutschland und Österreich. Manch einer sieht darin eine staatlich verordnete Quälerei. „Alle unsere Mitarbeiter haben unter der Maske mit Schwindel, Atemnot und tränenden Augen zu kämpfen“, beklagte sich der Geschäftsführer eines Supermarkts und findet die Maskenpflicht unzumutbar. Doch geht es ohne Maske? Die ausgestossenen Aerosole spielen eine immer größer werdende Rolle, denn die kleinen, feinen Partikel könnten für jede zweite Infektion verantwortlich sein. Doch nach wie vor sind viele Fragen offen. Verbreitet sich das Virus beim Sprechen? Spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle? Was ist mit getrockneten Aerosolen, die sich am Boden oder auf Oberflächen ablagern? Sind und bleiben sie infektiös? Bei den Aerosolen handelt es sich um Tröpfchenkerne unter fünf Mikrometer. Bei der Masseninfektion in dem Restaurant bei Leer, an der zwischenzeitlich der Vater des Gastwirts verstarb, waren Aerosole wohl der Grund der Ansteckung. Sie bleiben lange in der Luft geschlossener Räume messbar und verschwinden erst nach 8 bis 14 Minuten. Da liegt es nah, dass bei Anwesenheit eines Infizierten schom das normale Sprechen zu einer Übertragung führen kann.
Ob die neuen Community-Masken überhaupt helfen oder sich die Bundesregierung damit nur ein wenig Freiraum verschaffen will ist fraglich, denn diese Masken können nur Partikel mit einem Durchmesser bis zu zwei Mikrometern halbwegs stoppen und bieten nur begrenzt Schutz, das sie Strömungswiderstand bieten und die ausgestossenen Partikel relativ nah am Kopf halten. Mit 0,1 bis 0,14 Mikrometer Größe sind die Partikelchen sogar zu klein für die FFP-Masken. Doch zumindest schützen sie Außenstehende davor, wenn man selbst infektiös ist. In Ballungsräumen wie dem Rhein-Main-Gebiet, wo man öfters Probleme bekommt, den nötigen Mindestabstand von 1,5 Metern zu halten, macht das Tragen eines Maske auch in der Öffentlichkeit Sinn. Leider fehlt es vielen Menschen an Verständnis für die Notwendigkeit des Selbst- und Fremdschutzes. Wer den ÖPNV nutzt findet immer wieder Senioren, die eigentlich zur Gefahrengruppe zählen, die es mit der Maskenpflicht sehr lasch nehmen. Einige Kommunen überlegen bereits die Einführung von Bussgeldern bei Verstössen.
Wir haben uns einige der neuen Masken, die in den vergangenen Wochen auf den Markt gekommen sind näher angeschaut. Die MALAMASK verwendet, anders als die meisten anderen Anbieter, die Baumwolle oder bei den mehrlagigen Masken oft auch eine Kombination mit synthetischen Materialien verwenden, setzt das Bad Homburger Unternehmen zusammen mit seinem Mörfeldener Partner Wetropa auf Schaumstoff. Dabei ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema, weshalb das Unternehmen zu den Pionieren der klimaneutralen Herstellung gehört. Die in drei Größen angebotenen Masken sind waschbar und wiederverwendbar und bestehen aus 5-fach komprimierten 2 mm dicken in Deutschland produzierten und vom Max-Planck-Institut geprüften Filterschaumstoff. Duch 3D-Design ist dem StartUp eine atmungsaktive ergonomische Form gelungen. Wie andere Community-Masken auch soll die Maske zu einer erheblichen Verminderung der Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten und Niesen beitragen. Ob man eine Schaumstoffmaske tragen möächte, oder eine mehrlagige Mund-Nasen-Maske sollte jeder nach eigenem Gusto entscheiden. Für uns hatte die Maske zu viel Spielraum an den Seiten und auch die Anbringung an den Ohren mit zwei Schaumstoffschlaufen an der Seite konnte uns nicht überzeugen.
Wie für alle anderen Community-Masken auch gilt auch hier, dass sie nur für die private Verwendung bestimmt sind. Es handelt sich dabei nicht um ein Medizinprodukt oder persönliche Schutzausrüstung, weshalb sie ungeeignet ist für den Einsatz im Gesundheits- oder Pflegewesen, als Arbeitsschutz oder als sonstige Schutzausrüstung zum Schutz vor Infektionen oder anderen Schadstoffen. Diese Masken schützen nicht vor Ansteckung und entsprechen nicht der Klassifizierung von FFP-Masken. Wenn sie schützen sollen, ist auf die richtige Platzierung der Maske über Mund und Nase zu achten, die mittige Erhöhung ist nach oben auf der Nase zu tragen. Ebenfalls sollte man darauf achten, dass die Maske nicht durchfeuchtet, da dies das Risiko erhöht, dass infektiöse Tröpfchen eindringen können. Die Masken sollen in Seifenlauge gewaschen werden. Auf alle Fälle müssen die Hände und auch das Gesicht vor dem Aufsetzen und nach dem Absetzten oder einer Berührung der Maske mit Seife oder einem geeigneten Desinfektionsmittel gereinigt werden. Ein Sicherheitsabstand von 1,5m ist trotzdem immer einzuhalten!
Sehr gut gefallen haben uns die Masken des Chemnitzer Mützenherstellers maximo, der einen Teil seiner deutschen und europäischen Produktion auf die Herstellung von Mund-Nasen-Masken umgestellt hat und diese in einem neuen eigenen Webshop gelauncht hat.
„Wir haben auf die veränderten Marktbedingungen reagiert, die Produktion um ein Viertel gedrosselt und seit drei Wochen die freien Kapazitäten für die Herstellung von Mund-Nasen-Masken genutzt. Dies bauen wir momentan weiter aus“, erklärte Geschäftsführer Thomas Merk im April. Als Asthmatiker kenne er sich persönlich mit der Materie aus, da er bei Asienreisen verschiedene Atemmasken tragen musste.
Die modischen, weichen und angenehmen Baumwoll-Jersey Masken sind in verschiedenen Größen erhältlich, bei 60 Grad waschbar, wiederverwendbar und somit ökologisch nachhaltig.Ein elastisches Gummiband sorgt für den sicheren Sitz und guten Tragekomfort.
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„Bei der Materialauswahl sollte deshalb darauf geachtet werden, dass längeres Atmen durch die anliegende Maske möglich ist.“ Bei Patienten mit Herz- und Lungenerkrankungen sowie Atemnot oder eingeschränkter Lungenfunktion sollte eine Blutgasanalyse bei anliegender Maske – idealerweise unter Belastung – durchgeführt werden. „So lässt sich untersuchen, ob das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für diese Patienten möglich ist“, so der Experte. Hersteller größerer Maskenchargen sollten ihre Gewebe auf Filterleistung aber auch Luftwiderstand prüfen lassen, um eine möglichst geringe Belastung für die Atmung zu garantieren.
Ein Selbstschutzeffekt sei bei Mund-Nasen-Masken wahrscheinlich, in klinischen Studien jedoch noch nicht belegt. „Viren haben in der Regel eine Schwellendosis, die erforderlich ist, um eine Infektion auszulösen“, erklärt Pfeifer. Diese Schwellendosis (minimale Infektionsdosis) ist für verschiedene Viren sehr unterschiedlich. So scheint die mittlere Schwellendosis für das Norovirus bei nur etwa 16 Kopien des Virus zu liegen, beim Influenzavirus dagegen scheinen mehrere hundert Kopien des Virus erforderlich zu sein. Auch für das Coronavirus SARS-CoV-2 ist es wahrscheinlich, dass es eine individuelle Schwellendosis gibt, schlussfolgern die Experten im Papier. „Infektion und Schwere der COVID-19-Erkrankung hängen sehr wahrscheinlich mit der inhalierten Virendosis zusammen. Jede Verringerung dieser Dosis – zum Beispiel durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes – ist somit von Vorteil.“ Bei Stoffmasken sei jedoch zu beachten, die Masken regelmäßig zu wechseln und sie nach jedem Tragen zu reinigen. Denn sonst könnten die durch Feuchtigkeit bedingten besseren Lebensbedingungen für Viren das Infektionsrisiko für den Träger erhöhen.
Die DGP betont in ihrer aktuellen Stellungnahme, dass Mund-Nasen-Masken nur als zusätzlicher Schutz gelten und andere Maßnahmen nicht ersetzen. „Verhalten Sie sich stets so, als ob Sie keine Maske tragen: Verzichten Sie nicht auf den Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen und husten sowie niesen Sie in die Armbeuge“, erklären die Experten. „Vermeiden Sie außerdem Berührungen im Gesicht und an der Maske und waschen Sie sich nach dem Absetzen der Maske sofort die Hände.“ Masken aus Stoff sollten zudem nach dem Tragen gewaschen werden; medizinische Masken sind Einmalartikel und nach den Tragen zu entsorgen. |