Turning Tide - Zwischen den Welten
Yann Kermadecs (Francois Cluzet) größter Traum ist es, einmal an der Vendée Globe teilzunehmen, der härtesten Regatta für Einhandsegler auf der Welt. Als sein Freund Franck Drevil (Guillaume Canet) kurz vor dem Start durch einen Unfall ausfällt, ergreift er die Möglichkeit beim Schopf, springt spontan für den Kollegen ein und verspricht seiner Freundin Marie (Virginie Efira) und ihrer Tochter Léa (Dana Prigent) so oft wie möglich in Kontakt zu bleiben. Das risikoreiche Segelrennen hat schon mancher mit dem Leben bezahlt – doch Yann hat das Ziel fest im Blick: Er hat keine Angst vor der monatelangen Einsamkeit auf dem Meer, fürchtet weder die gewaltigen Seestürme, noch die körperliche Erschöpfung. Doch das Abenteuer nimmt schon nach wenigen Tagen auf hoher See eine unerwartete Wendung. Erst schrammt er sich den Kiel an und muss diesen vor der Küste der Kanaren reparieren, dann entdeckt Yann auf dem Atlantik einen blinden Passagier an Bord, den jungen Mauretanier Mano (Samy Seghir). Plötzlich rückt der einst mögliche Sieg in weite Ferne. Aus Angst disqualifiziert zu werden, hütet er sein Geheimnis und überlegt fieberhaft, wie er aus der verzwickten Situation herauskommt und Mano unterwegs an Land setzen kann. Die Ereignisse überstürzen sich und auf dem gefährlichen Weg ins Ziel setzt Yann auch die Segel für eine Reise zu sich selbst.
Sie gilt als Mount Everest unter den Segelregatten: Die Vendée Globe führt die Teilnehmer rund 24.000 Seemeilen nonstop über die Ozeane – vorbei am Kap Hoorn und Polareis verläuft die Route meist in den stürmischen und gefährlichen Gewässern rund um die Antarktis und stellt an die Teilnehmer höchste Anforderungen. Nicht zuletzt muss man den inneren Schweinehund besiegen, denn die körperlichen und geistigen Strapazen, denen sich die Einhandsegler aussetzen, stellen alles in den Schatten, was man vom Segelsport kennt.
Das Abenteuer auf Leben und Tod hat Regisseur Christophe Offenstein in seinem eindrucksvollen Debütfilm faszinierend authentisch eingefangen. Die Hauptrolle übernahm mit François Cluzet unglaublich überzeugend einer der beliebtesten Kinostars Frankreichs, der mit kraftvoll-sensibler Darstellung mit dem jungen Nachwuchstalent Samy Seghir ein tolles Team bildet und den Film xzu einem unvergleichlichen Ereignis machen, das den Zuschauer über die gesamte Strecke in Atem hält und menschlich zutiefst berührt….
(c) Magazin Frankfurt, 2024