Proxy

Für Esther war es ein Schock: Kurz vor der Geburt ihres Kindes wurde sie nach einem Arztbesuch auf dem Heimweg ohne Vorwarnung von einem vermummten Unbekannten niedergeschlagen. Als sie im Krankenhaus erwacht ist ihr ungeborenes Kind tot. Seelische Unterstützung findet sie in einer Selbsthilfegruppe, wo sie Melanie kennen lernt, die einen ähnlichen Schicksalsschlag hinnehmen musste. Doch die scheinbar heile Fassade ihrer neuen Freundin beginnt allmählich zu bröckeln. Durch Zufall findet Esther heraus, dass Melanies Kind sehr wohl noch am Leben ist und sie die ganze Zeit belogen wurde. Esther trifft eine folgenschwere Entscheidung. Das "Münchhausen by Proxy Syndrom" ist eine seelische Erkrankung, bei der Eltern Krankheiten ihrer Kinder erfinden oder übersteigern, um medizinische Behandlung und Aufmerksamkeit zu erhalten. Für seinen vierten abendfüllenden Spielfilm nahm Regisseur Zack Parker diese vor allem bei Müttern auftretende Psychose als verstörenden Aufhänger für "Proxy". Bereits mit seinem Vorgänger "Scalene" überzeugte der US-Amerikaner Fans und Kritiker gleichermaßen und gilt seitdem als große Hoffnung des Independent Films. In seinem neuesten Schocker müssen Genre-Größen wie Kristina Klebe (Halloween) oder Joe Swanberg (V/H/S) an ihre physischen und psychischen Grenzen gehen. Für die Special Effects zeichnet James Ojala verantwortlich, der sein Können bereits in "X-Men - Der letzte Widerstand" unter Beweis stellte. Gemeinsam mit Drehbuchautor Kevin Connor ist dem mehrfach ausgezeichneten Parker ein verstörender Thriller mit unvorhersehbaren Wendungen und bestens platzierten Schocks gelungen. Brutal, erschreckend und überraschend zugleich! "Proxy" erhielt auf dem Sitges - Catalonian International Film Festival 2013 eine Nominierung als Bester Film.

(c) Magazin Frankfurt, 2024