Lauf Junge lauf
1942 gelingt dem neunjährigen Srulik die Flucht aus dem Warschauer Ghetto. In den Wäldern lernt er Überlebenstechniken, findet bei Schnee und Eis Unterschlupf bei einer Bäuerin, die dem jüdischen Jungen beibringt, sich als katholischer Waisenjunge Jurek mit Kreuz um den Hals durchzuschlagen. Auf seiner Odyssee trifft er hilfsbereite Menschen, aber auch solche, die ihn für ein Kopfgeld verraten. Als er nach Ende des Krieges ein Zuhause bei einer katholischen Familie findet, glaubt er sich am Ziel seiner Wünsche. Pepe Danquart verfilmt nach dem Romanbestseller von Uri Orlev die wahre Geschichte des Yoram Fridman. Im Zentrum des Geschehens steht der Identitätskonflikt des Jungen, der in der Unmenschlichkeit des Krieges überleben will und Religion und Herkunft verdrängt. Ohne Pessimismus, aber mit großer erzählerischer Kraft und tiefer emotionaler Grundierung zeichnet das erschütternde und lebensbejahende Drama ein Kinderschicksal, das auch heute in seiner Aussage noch aktuell ist und nichts von seiner Universalität verloren hat.
(c) Magazin Frankfurt, 2024