Kill Your Friends

Steven Stelfox (Nicholas Hoult) ist der Auserwählte! Sein Wille macht aus unbekannten Musikern Bands mit Plattenvertrag. Dabei interessiert sich Steven gar nicht für Musik. Sein einziger Gott ist der Profit. Das Ziel ist immer der nächste große Hit, der die Kassen seines Musiklabels füllt. Und Steven Stelfox ist ein Riesen-Arschloch! Skrupellos, krank vor Ehrgeiz und zynisch bis zum Abwinken kokst und vögelt sich der junge A&R-Manager durch die Britpop-Szene der 90er Jahre. Aber der Erfolgsdruck steigt. Als Stelfox bei einer Beförderung übergangen wird, greift er zum Baseballschläger und erledigt seinen Rivalen für immer. Zunächst mit Erfolg. Doch neue Hindernisse fordern drastische Maßnahmen und die Blutspuren auf Stevens Karriereleiter werden immer größer …

Wenn eine Casting-Show die nächste jagt und Deutschlands Superstars sich die Klinke in die Hand geben, ist es höchste Zeit, dem Glauben an Musik- und Entertainment-Industrie mal ein paar bitterböse Hiebe zu versetzen. Der tief schwarze Humor, mit dem Autor John Niven seine ätzende Satire präsentiert, sorgt dabei für ein äußerst amüsantes Filmerlebnis.

Ein wenig belastbar müssen die Zuschauer allerdings schon sein, wenn Steven Stelfox mit dem Baseballschläger und zerbrochener Flasche an seiner Karriere arbeitet. Mal abgesehen von Stelfox‘ mörderischem Ehrgeiz hat sich John Niven hier seine realen Erfahrungen als A&R-Manager vom Leib geschrieben. Sein böser knallharter Roman wurde in England zum Bestseller und Niven übernahm die Ausarbeitung des Drehbuchs. Nach seiner eigenen Auskunft ist in seine Story „jedes hämisch verkommene, bösartige Ding eingeflossen, das ich in meinen zehn Jahren in der Plattenindustrie gehört oder gesehen hatte.“ Und das will etwas heißen, denn Stelfox ist ein „sexistischer, rassistischer, menschenverachtender, zynischer Irrer“ (Niven in The Guardian) und der Film damit hervorragend als Eröffnungsfilm des letztjährigen Fantasy Filmfests geeignet, wo er auf ein begeistertes Publikum traf. Am 18. März 2016 kommt der gut gemachte Film als DVD und Blu-ray in den Handel.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024