Dieses schöne Scheißleben!
Das Bild des musizierenden, Sombrero und Cowboystiefel tragenden Mariachi in engen Hosen gehört zu den populärsten Assoziationen mit der mexikanischen Kultur. Mariachi ist nicht nur Musik, sondern ein Lebensstil, der die Welt aus einer Macho-Perspektive zeigt. Das Business ist hart, und Frauen haben in dieser von Männern dominierten Welt nichts verloren. Trotzdem entscheiden sich einige Frauen für ein Leben als Mariachi. Eine von ihnen ist María del Carmen. Vor dem Hintergrund des „Día de los Muertos“, dem farbenfrohen und oft bizarren Totenfest, begleitet Regisseurin Doris Dörrie sie und ihre Musikerkolleginnen der „Estrellas de Jalisco“ und der „Las Pioneras“ bei ihren Auftritten auf den Straßen von Mexiko-Stadt. Wenn die Mariachi-Frauen kräftig und laut über Tod, Liebe und Armut singen, erscheinen die schweren Dinge des Alltags leichter. Genau wie ihre Lieder, ist der Film eine liebevolle Momentaufnahme vom Leben, vom Tod und den Dingen dazwischen. Eine musikalische Liebeserklärung an Mexico, die Stärke der Frauen und die Kraft der Musik. Doris Dörrie drehte mit kleinem Team sechs Wochen in Mexiko-Stadt und Umgebung. Ihr Dokumentarfilm folgt dem Lebensweg der weiblichen Mariachi, die mit ihrer leidenschaftlichen Hingabe zur Musik nicht nur ihr persönliches Glück suchen, sondern auch die Grenzen und Probleme der mexikanischen Machogesellschaft überwinden, die in vielen Bereichen von Armut und Kriminalität gezeichnet ist.
(c) Magazin Frankfurt, 2024