Lang Lang, New York Rhapsody

Nach Stadtalben über Paris und Wien, ist Lang Langs neues Album eine erstklassige musikalische Liebeserklärung an New York, eine Stadt, die wie keine andere für die Verschmelzung von Klassik mit U-Musik steht. Zusammen mit dem berühmten Produzenten Larry Kline hat Lang Lang Musik aus Klassik, Jazz und Pop ausgewählt, welche für ihn die Magie und die Energie der Stadt repräsentieren, ganz nach Crossover-Prinzip: klassisch, jazzig und poppig. Die Titel wurden dafür teilweise neu arrangiert und unter Mitwirkung zahlreicher berühmter musikalischer Gast-Stars neu eingespielt.

Wenn Musiker der Klassik sich an Jazz oder gar an Pop heranwagen, muss das nicht immer klappen. Auch Lang Lang ist davor nicht gefeit. Manches wirkt einfach zu bombastisch, wie Alicia Keys' "Empire State of Mind". Dafür sind aber auch Klassiker wie Gershwins "Rhapsody in Blue" oder "Moon River" auf dem Album. Und sogar Superheld "Spiderman" schwebt durch die Lüfte. Das Album passt gut, denn gerade erst wurde Lang Lang New Yorks Kultur-Tourismus-Botschafter. Wie schon so oft beeindruckt er wieder mit technischer Brillanz, wenn er wie spielerisch in die Tastatur haut.

Ein Stadtalbum stellt natürlich Anforderungen an den Künstler, denn die Stadt mit den tausend Klängen hat viel zu bieten. Die einzufangen, ist sehr gut gelungen. Zwar fehlt die Sound der Straße, wenn man einmal von Coplands "Story of our Town" absieht, mit der das Album beginnt. Einfühlsam die Hymne "New York Morning" der Songwriterin Jason Isbell. Mit George Gershwins berühmter Rhapsody in Blue mit Jazz-Legende Herbie Hancock am zweiten Flügel in der besonderen Fassung für zwei Klaviere und Orchester, Tonight aus Leonard Bernsteins West Side Story , Filmmusik aus Spiderman mit Lindsey Stirling, Moon River aus Frühstück bei Tiffany mit der Jazz-Sängerin Madeleine Peyroux, dem Hit Empire State of Mind mit der großartigen R&B Sängerin Andra Day, Dirty Blvd. von Lou Reed mit Lisa Fischer, New York Minute von Don Henley und diverse andere Titel. Den Abschluss bildet erneut ein Stück des New Yorkers Aaron Copland - mit "In Evening Air" geht New York wieder zu Bett.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024