Janacek, Taras Bulba/Dvorak, The Wood Dove
Das Idiom seiner böhmischen Musikerherkunft konnte und wollte er nie verleugnen. Als gelernter Geiger und Bratschist, der zunächst der Tschechischen Philharmonie angehörte, gestaltete der 1995 mit 75 Jahren verstorbene Václav Neumann die von ihm geleiteten Orchester stets vom Streicherklang her. Genuiner Tonsensualismus. International galt er als Spezialist für die Klassiker seiner Heimat, für Smetana, Dvořák, Janáček, aber auch für Avantgardisten wie Josef Suk und Bohuslav Martinů. Und zugleich war er ein universell gebildeter Künstler mit umfassendem Repertoire, das er an seinen verschiedenen Wirkungsstätten immer weiter auszubauen vermochte. Die Tschechische Philharmonie wurde schon bald nach ihrer Gründung im Jahr 1896 eines der angesehensten Orchester ihrer Heimat. |
Schon vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte sich das Orchester bei Gastspielen in den Konzerthallen Europas ein beachtliches Renommee erspielt und im Laufe der inzwischen 119 Jahre währenden Geschichte viele namhafte Musiker zu Gast gehabt. Neumann leitete das Orchester seit 1968 als Chefdirigent bis 1990. Die Liveaufnahme aus der Smetana Halle in Prag aus dem Jahr 1986 hat Werke ihrer Landsleute Antonin Dvorak und Leos Janacek auf dem Programm. Beide Komponisten sind Teil der langanhaltenden Tradition des Orchesters und lassen das Publikum teilhaben an der intensiven Harmonie zwischen Komponist und den Künstlern Als Zugabe stehen die populären Märsche und Polkas von Julius Fucik auf dem Konzertzettel des jetzt als DVD/Blu-ray erschienenen Konzerts. |
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