Zink, Was die Nacht hell macht
Der greise Theologe und Publizist Jörg Zink hat ein Leben lang mit der Wissenschaft im Gespräch gelebt, doch seine Liebe gehörte weniger der wissenschaftlichen Forschung als den Menschen dieser Zeit und dieses Landes, die an ihrem inneren und äußeren Leben zu tragen und zu leiden haben. Ihnen versuchte und versucht er mit seinen biblischen Auslegungen und seiner Deutung des christlichen Glaubens den einen oder anderen Schritt Verstehen und Vertrauen möglich zu machen. Auch das weite und vielfach vernachlässigte Feld der religiösen Erfahrung beschreibt er aus seinem lebenslangen Gespräch mit unzähligen Menschen heraus so, dass Christen und Nichtchristen mit diesem Feld, mit seinen Rätseln und Schwierigkeiten, besser zurechtkommen. Nicht mehr, nicht weniger. In seinem neuen Buch betrachtet er die Bibel durch die Augen Rembrandts. Er war einer der bedeutendsten niederländischen Künstler des Barock. Sein Gesamtwerk umfasst neben Porträts und Landschaften auch biblische und mythologische Themen. Nicht von ungefähr nennt man ihn auch den »Maler der Bibel«. Durch Zinks Interpretation werden diese biblischen Werke zum Sprechen gebracht. Der Band eignet sich hervorragend als spirituelles Geschenkbuch. Zink bringt uns damit nicht nur der Maler Rembrandt nahe, sondern den einsamen Menschen, der seinen Glauben kompromisslos auf seine Weise gestaltet.
(c) Magazin Frankfurt, 2024