Bruno, der Chef de Police, ist neues Mitglied einer Gilde die sich der Wahl und dem Genuss der besten Patés, die die edle Foie Gras verarbeitet. Eine große Ehre. Doch lange kann er die pâtés und Monbazillacs nicht verkosten, denn er wird an einen Unfallort gerufen. Im Park einer Burganlagen von Leimeuil, deren oberhalb des Zusammenflusses von Vezére und Dorgogne auf einem Felsen gelegener Panoramagarten wirklich eine Besuch wert ist, wird auf dem Boden eines alten Brunnens die Leiche einer seit dem Vorabend vermissten amerikansichen Studentin aus reichem Haus gefunden, die in der nahen Gemäldesammlung eines der ältesten und angesehenseten Mitglieder der Gilde recherchierte. Ist sie nach einem nächtlichen Rendezvous zu Tode gestürzt oder war es vielleicht Mord? Eine der Spuren führt Bruno zum Schloss Les Milandes der berühmten Tänzerin und Résistance-Heldin Josephine Baker.
Der Schotte Martin Walker wird nicht umsonst von Atout France, dem französischen Tourismusverband gerne als Botschafter der Dordogne genutzt, denn in fast allen seiner Krimis über Bruno, den Chef de Police baut er neben fiktiven Örtchen und Anwesen auch immer wieder die toursitsichen Highlights der Dordogne in seinen Büchern ein, stellt deren Angebot vor und läßt die Leser die erstklassigen Weine, Käse und sonstigen gastronomischen Spezialitäten seiner Wahlheimat quasi auf der Zunge vergehen. Manch einer hat sich sicherlich an dem begeisterten Hobbykoch Bruno ein Beispiel genommen und das ein oder andere der Gerichte nachgekocht, den Walker hat zusammen mit seiner Frau Julia Watson erst im vergangenen Jahr Brunos Gartenkochb |
Ihre ›Brunetti‹-Romane haben die lange Zeit in Venedig lebende Liebhaberin der Musik Händels weltberühmt gemacht. Inzwischen hat Donna Leon Venedig als Dauerwohnstätte Lebewohl gesagt und ist in die nahe Schweiz gezogen, ist aber weiterhin häufig in Venedig zu Gast.
Geheime Quellen ist ihr inzwischen 29. Fall und es wundert, dass Donna Leon es immer noch schafft, ihr Publikum mit spannenden, aber nicht reißerischen Geschichten bei der Stange zu halten. In ihren Romane beschreibt sie Venedig so detailliert, dass man die Schauplätze mühelos auf dem Stadtplan nachvollziehen kann, ein Vermögen, dass man geborenen oder langjährigen Venezianern nachsagt und das auch in diesem Band wieder seine Kollegin Griffoni in Staunen versetzt, als er aus ein paar scheinbar hingeworfenen Informationen eine Adresse mühelos auf dem kürzesten Weg findet. Brunetti lebt mit seiner Familie im Herzen der Stadt in einer weiträumigen Wohnung mit großer Dachterrasse bei der Kirche San Polo und ist ein Genießer, der die venezianische Küche ebenso schätzt wie die Autorin.
Donna Leon, Geheime Quellen - Commissario Brunettis neunundzwanzigster Fall, Diogenes, Hardcover, 320 Seiten, ISBN 978-3-257-07099-6, 24 Euro |