Schuman, Die ewige Supermacht
Als ich vor einem halben Menschenleben erstmals die Provinz Chinas bereiste, unterschied sich das deutlich von meinen letzten Reisen dorthin. Zwar glitzerten noch nicht allerorten die Fassaden der Hochhäuser, an schnelle Züge war noch nicht zu denken und auf den Straßen dominierte neben der LKWs das Fahrrad. Es war die Zeit, als das Modell Mao peu a peu ausstarb. Hatte China damals seine Kunstfertigkeit für einen Hungerlohn verramscht, so begegnet einem heute ein fast schon überzogen wirkender Stolz, der wenig Widerspruch duldet. Mein erster Besuch war in einer Phase erfolgt, als China unter Deng Xiaoping auf diesen neuen Kurs gebracht wurde, der heute Früchte zeigt. Ignorieren konnte man die Leistungen Chinas auch damals nicht. In der Nähe Pekings zeigte die uralte Chinesische Mauer die großen Leistungen der Chinesen in der Vergangenheit, ein Besuch im Museum der Minoritäten demonstrierte die Vielfalt der Kultur, die das Land ausmachte und auch in der Provinz Sichuans faszinierte im kleinen Örtchen Sanxingdui Funde aus der aus dem Neolithikum bis hin zur frühen Shu-Kultur der Shang- und Zhou-Zeit, dass China schon vor mehr als 4.000 Jahren ein Kulturland war - in einer Zeit, als sich in Europa langsam von Kreta aus die ersten Hochkulturen entwickelten. |
Es gab immer mal wieder Einbrüche, zum Beispiel als zwei Reiche um die Macht im Lande stritten oder als die Mongolen erst einen Teil und dann das gesamte Land beherrschten. Doch auch diese Jahrhunderte haben positive Spuren hinterlassen, denn auch wenn China unter einigen der fremden Herrscher litt, zog es seine Lehren für die weitere Entwicklung. Über Jahrtausende hinweg verfügte das Reich der Mitte über das stärkste Militär, die florierendste Wirtschaft, eine Erfindungs- und Innovationsfreude und den größten wissenschaftlichen und kulturellen Einfluss in seiner Region. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024