Sanatanas, Obdachlos - Vom Leben auf der Straße
Robert Lucas Sanatanas lebt in Berlin, wo der Autor unter anderem das Literaturprojekt Berlin Alexanderplatz veranstaltet. Sanatanas hat ein bewegtes Leben hinter sich. 1981 bis 1984 saß der frühere DDR-Bürger in Stasi-Haft und arbeitete nach seiner Amnestie bis zu einer erneuten Inhaftierung, die mit der Ausreise aus der DDR im Jahr 1986 endete als EDV-Prüfer und Bibliothekar in Riesa. Der ehemalige Literaturstipendiat der Stiftung Kulturfonds Berlin hat seit 1990 neben seinen Sanskritinterpretationen über zehn Jahre auf der Strasse verbracht, weil er sich von dem Leben das er vorfand nichts versprach und daraus austeigen wollte. |
Aus Alternativlosigkeit oder Faszination? Wer „draußen“ lebt, ist meist auch an die Randgebiete der Gesellschaft gedrängt. Sanatanas kennt dass gut, wenn man zeitweise nicht mehr „drin“ ist in der Gesellschaft. Er begegnet in seinem Buch 25 Menschen, die sich mal besser, mal schlechter, mal freiwillig, mal gezwungenermaßen an den sozialen Rändern eingerichtet haben. Einer von ihnen, Thomas K., sagt, er sei ganz froh, sich den Zwängen der Gesellschaft zu entziehen. Beinahe überzeugt er einen von den Vorteilen seines Lebensstils. Doch spätestens bei der Schilderung seiner bitteren Alltagsrealität schleicht sich beim Leser wieder Unbehagen ein… |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024