Richters/Simoneit, Marktwirtschaft reparieren
Der Gedanke der Marktwirtschaft beinhaltet eine attraktive soziale Utopie: eine gerechte Wirtschaftsordnung, in der Kooperation ohne zentrale Steuerung möglich ist. Zu schön um wahr zu sein. Und in der Tat ist die heutige Wirtschaftsordnung weder gerecht, nachhaltig noch ökonomisch stabil. Leider wurde in den vergangenen Jahrzehnten in der Realität des die Marktwirtschaft umgebenden Kapitalismus diese beabsichtigte Leistungsgerechtigkeit immer stärker zugunsten weniger Privilegierter verzerrt, die mit Lobbyisten und Drohungen die Politik erpresst und die Gesetze und Rechtsprechung in die für sie gewünschte Richtung gedreht beziehungsweise Kontrollmechanismen gezielt und wirksam außer Kraft gesetzt haben. Der sich dadurch manifestierende Wachstumszwang ist für den Großteil der Bevölkerung ökologisch verheerend. Doch wer sein Einkommen Bodenspekulation oder räuberischen Rohstoffverbrauch verdankt, bezieht leistungslose Einkommensanteile. Die Zahl derjenigen, die so mächtig sind, dass sie mit ihren Experten und Anwälten die Politik zu ihren Gunsten beeinflussen können, wächst zwar international, doch erzielen sie damit immer stärker Gewinne, die die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinandergehen lässt und sie entziehen sich mit ihrem Verhalten den regulierenden Kräften des Marktes. |
Dabei sind sie liberal gedacht, weil sie nicht kleinteilig regulieren, sondern eine grundsätzlich richtige Wirtschaftsordnung herstellen sollen in der Ressourcenpolitik mit der Überwindung des Wachstumszwangs, in der Festlegung von gerechten Bodenwertsteuern, der Begrenzung von Größe und ökonomischer Macht und der Stärkung der Geldschöpfung in staatliche Hand. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024