Philips, Die Beichte einer Nacht
Die 1886 im ausgehenden 19. Jahrhundert in Amsterdam geborene Marianne Philips war Politikerin, Schriftstellerin und Mutter von drei Kindern. Für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei zog sie 1919 als eine der ersten gewählten Frauen in den Rat der Niederlande gewählt. Sie schrieb fünf Romane und einige Novellen bis man ihr 1940 das Publizieren untersagte, da sie Jüdin war. Mit Glück überlebte sie den Krieg, war aber krankheitshalber bis zu ihrem Tod im Jahr 1951 ans Bett gefesselt. |
Die fesselnde Geschichte aus den Niederlanden zu Beginn des letzten Jahrhunderts: Die auf dem Land ausgewachsene Heleen, geht nach der Kindheit in einer armen protestantischen Arbeiterfamilie, getrieben von ihrem Wunsch nach Leben voller Schönheit in die Stadt und erreicht alles, was sich eine Frau ihrer Zeit erträumen kann; trotzdem stellt sich das ersehnte Glücksgefühl nicht ein. Zu klein ist das eigene Selbstvertrauen, zu groß die Angst vor dem Kontrollverlust. Als sich dazu noch Eifersuchtsgefühle gesellen, verstrickt sich Heleen zusehends in ihrer Gedankenwelt, die sie schließlich zu einer verheerenden Tat treibt. Der Roman Philips war seiner Zeit weit voraus und erzählt eine Geschichte über weibliche Identität, Selbstbestimmung und das Streben nach dem, was sich Glück nennt. Eine Lebensgeschichte, die auch aus heutiger Sicht nichts von ihrer Faszination verloren hat. |
(c) Magazin Frankfurt, 2024