Osman, Der Mann, der zweimal starb

Schon der im vergangenen Jahr erschienene erste Krimi über seinen Donnerstag Mordclub im beschaulichen Kent begeisterte die Kollegen und die Leser in verschiedenen Ländern. "Macht süchtig und ist höchst unterhaltsam" urteilten zum Beispiel die Kollegen von der Daily Mail. Auch Kollege Ian Rankin kommentierte den Krimi des Kollegen schmunzelnd mit "Leider ziemlich gut". Richard Osman schaffte es damit witzig und warmherzig mit tiefgründigem Witz einen Treffer zu landen.

Den Autor kannte man auf der Insel bisher vor allem als Moderator diverser Quizsendungen und als Produzent. Die Idee kam ihm, als er eine Verwandte in einer luxuriösen Seniorenresidenz besuchte hat und ihm dort das Schlimmste zustieß, was einem modernen Menschen widerfahren kann: Er hatte keinen Handyempfang. Wer denkt da nicht sofort an Mord und Totschlag? Mit »Der Donnerstagsmordclub« brachte er seinen ersten Roman auf den Markt. Zusammen mit seinem zweiten Band ersteigerte ihn die britische Penguin Random House-Tochter Viking Press bei einer Verleger-Auktion für einen siebenstelligen Betrag. Gut investiertes Geld. Der Buchmarkt in Großbritannien verweist 2021 die besten Zahlen seit 10 Jahren. Der "Donnerstags Mordclub" war mit mehr als einer Million verkauften Exemplaren, davon allein 45.000 in den ersten drei Tagen, das bestverkaufte Buch. Der Krimi kletterte in England schnurstracks unter die Top 10 der Bestsellerliste und konnte sich dort 16 Wochen halten - ein Rekord. Mit Abstand das meistverkaufte Krimidebüt seit langer Zeit. 2021 krönte man Osman beim British Book Award als Autor des Jahres. Steven Spielberg hat bereits die Filmrechte für alle vier Teile der Serie erworben.

Auch "Der Mann, der zweimal starb" schaffte es mit allein 114.000 Exemplaren innerhalb der ersten drei Tage seit dem Erscheinen im September an die Spitze der Bestseller-Liste und auf Platz 4 der meistverkauften Bücher. Es ist eines der meistverkauften Bücher seit den 1990er Jahren mitverantwortlich für eine fast 20-prozentige Steigerung in diesem Segment. In Londoner Buchläden konnte man im Herbst fast den Eindruck gewinnen, es gäbe neben Richard Osman keine weiteren Krimiautoren.

Neben Deutschland sicherten sich auch 15 andere Länder die Rechte. Seit dem 21. Januar 2022 ist nach dem Weltbestseller Der Donnerstagsmordclub auch der zweite Fall für das scharfsinnigste Seniorenquartett der Krimigeschichte in deutscher Sprache erhältlich.

Da hat er sich in etwas reingeritten, der gute Marcus Carmichael. An einem friedlichen Donnerstagmorgen in der Seniorenresidenz fischt Ex-Agentin Elizabeth einen Brief aus der Post, in dem sie ihr langjähriger Freund und Ex-Kollege sie um Hilfe bittet: Es geht um gestohlene Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund und einen New Yorker Mafioso, der vor nichts zurückschreckt, um sie zurückzubekommen. Gemeinsam mit der ehemaligen Krankenschwester Joyce, dem Ex-Psychiater Ibrahim und dem früheren Gewerkschaftsführer Ron macht sie sich auf die Jagd nach einem skrupellosen Mörder. Und wenn sie auch die Diamanten finden? Nun, wäre das nicht ein schöner Pensionsbonus? Eigentlich hätte es der ehemalige Geheimdienst-Kollege doch wissen müssen, von wem man besser keine Diamanten mitgehen lässt, wenn man sich gerade auf einem Einsatz für den MI5 befindet.

Doch auch Profimörder können Fehler machen, etwa ihrem Handwerk in der Seniorenresidenz Coopers Chase nachzugehen. Denn wer hier mordet, dem ist der Donnerstagsmordclub auf den Fersen, und der macht, schneller als ihm lieb sein kann, aus dem Jäger den Gejagten. Für die vier rüstigen Senioren heißt es: Endlich ist wieder Donnerstag! Eine wahrlich triumphale Rückkehr der Runde vom Donnerstagsmordclub, vielleicht sogar noch besser als der erste Band. Neben der Paperback-Variante ist er als eBook oder Audio-CD erhältlich.


Richard Osman, Der Mann, der zweimal stirbt, List, Broschur, 448 Seiten, ISBN978-3471360149, 15,99 Euro

(c) Magazin Frankfurt, 2024