Makkay, Tati erzähl

Wilhelm Makkay macht trotz seiner 92 Jahre noch einen erstaunlich vitalen Eindruck. Der 1926 im siebenbürgischen Kronstadt geborene Makkay hat in seinem Leben einiges erlebt. Nach dem Besuch der deutschen Schule und einer Lehre zum KFZ-Mechaniker meldete er sich im Zweiten Weltkrieg zur Ausbildung als Flugzeugführer bei der deutschen Luftwaffe. Dabei geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1945 wieder nach Siebenbürgen zurückkehrte. Doch dort wurde er bald als Deutschstämmiger politisch verfolgt und siedelte dann mitsamt seiner Familie nach Westdeutschland um, wo er bis zu seiner Pensionierung als Konstrukteur für Gerätetechnik im medizinischen Bereich arbeitete.

Seine Lebensgeschichte, die er für seinen Sohn und seine drei Enkelkinder aufgeschrieben hat, hätte trotz der Fülle an Erlebnissen kaum jemanden interessiert, wäre sein Sohn nicht der Sänger Peter Maffay. Sein Vater erzählt in dem Buch auf berührende Art und Weise von dem wechselhaften Geschick seiner Familie, die sich in ihrer ursprünglichen Heimat Rumänien in politisch turbulenten Zeiten immer wieder bewähren musste.

Der kleine Peter wächst in einem liebevollen Umfeld auf, die Familie ist jedoch der Unterdrückung durch das Regime ausgesetzt und beschließt schließlich, sich ins Ausland abzusetzen. 1963 ist es dann so weit: Wilhelm bricht mit seiner Frau und seinem inzwischen halbwüchsigen Sohn Peter in die Freiheit auf. Die Familie findet eine neue Heimat in Bayern, wo Peter bald seine erste Band gründet. Der Adressat von Wilhelm Makkays Geschichten ist sein Sohn Peter, den er auf eine Reise in die Vergangenheit mitnimmt. Fans des Sängers bekommen so einen sehr persönlichen Blick auf die Kindheit und Jugend des seit Jahrzehnten erfolgreichen Musikers.

Wilhelm Makkay, "Tat erzählt ... Erinnerungen - gesammelt für meinen Sohn Peter Maffay", Carl Ueberreuther Verlag, ISBN 978-3800077236, 19,95 Euro

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(c) Magazin Frankfurt, 2024