Linnemann, "Die machen eh, was siel wollen"

Erst war es der Euro mit den Problemen nicht nur in Griechenlands, der zu einer Schwäche und zum Erliegen der Zinseinkünfte der Sparer sorgte, dann der Flüchtlingsstrom aus Afrika und dem Nahen Osten, der Tag für Tag Tausende Asylbewerber unkontrolliert nach Deutschland schwemmte. "Werde ich abgehängt?" fragen sich die Bürger und "Bleibt Deutschland auch in Zukunft noch unser Deutschland?". An der deutschen Flüchtlingspolitik scheiden sich die Geister, da die Bundesregierung nicht den Mut zu einer Begrenzung zeigt, die helfen könnte, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Ein galoppierender Stimmungswandel ist feststellbar, vergleichbar mit der Zeit vor der nationalsozialistischen Machtergreifung. Der Fall Anis Amri ist ein schönes Beispiel für das Versagen der Politik. Obwohl die Behörden den Tunesier auf ihrer Gefährder-Liste führten und schnell abschieben wollten, brach man die weitere Beobachtung ab und der Terrorist konnte dadurch zahlreiche Menschen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt mit dem LKW in den Tod reißen und aus Deutschland fliehen. Als das ganze Dilemma deutlich wurde, wuchs die Wut auf die Politik weiter - und mit ihr der Frust und das Unbehagen der Bürger.

Dr. Carsten Linnemann ist für die CDU seit 2009 Mitglied des Bundestags und Bundesvorsitzender von deren Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung MIT. Der direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Paderborn ist dort seither ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Linnemann geht in seinem Buch der Frage nach, warum die Menschen sich von der Politik nicht mehr vertreten oder gar von ihr verraten fühlen. Doch bei dieser mit vielen anschaulichen Beispielen illustrierten Analyse bleibt es nicht. Linnemann hinterfragt auch kritisch, warum der Politikbetrieb häufig auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner agiert oder in die Symbolpolitik flüchtet. Anhand von wichtigen Zukunftsthemen sondiert er Wege, wie das verkrustete Politiksystem aufgebrochen werden kann. Ein offener Blick in den Maschinenraum der Politik von einem der jungen Bundestagsparlamentarier der CDU – ehrlich, streitbar, auf den Punkt gebracht.

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