Kirchbaumer/Ganders, Das 100% Ernte-Glück-Buch

Manch eine(r) von Ihnen mag sich noch an Wanda und Natalie erinnern, als wir vor ein paar Jahren ihr junges Projekt als eines der frühen Medien vorgestellt haben. Damals hatte es die beiden Studienfreundinnen nach ihrem BWL-Studium beruflich nach Bonn verschlagen. Dem damaligen Wunsch eigenes Gemüse anzubauen konnten sie in Ermangelung eines eigenen Gartens nicht frönen. Da viele Bekannten in einer ähnlichen Situation waren, sprachen sie Landwirte an, die am Stadtrand ihre Felder hatten und schilderten ihnen ihre Idee, dort kleine Gemüsegärten zu vermieten. Ihre Gesprächspartner waren davon begeistert und nach ein paar Wochen des Überlegens und Kalkulierens, schmissen die beiden Frauen ihre Jobs und starteten 2010 mit "meine ernte".

Neben Bonn stand auch Frankfurt ganz weit oben auf der Wunschliste der beiden Gründerinnen und mit dem Hof der Familie Kötter in Nieder-Erlenbach war schon zu Beginn ein erfahrener Partner im Boot. Die Kötters bewirtschaften rund 20 Hektar und haben sich auf den Anbau von Weizen, Roggen, Raps, Kartoffeln und Kürbis spezialisiert. Im eigenen auch mit dem ÖPNV erreichbaren Hofladen bietet Ingrid Kötter ein reichhaltiges Sortiment von Obst und Gemüse aus möglichst regionaler Produktion über Nudeln, Müsli, Essig und Öl bis zu Milchprodukten. Ansprechpartner in den Gemüsegärten ist ihr Sohn Sven, ein gelernter Gartenbaumeister.

In den ersten beiden Jahren mussten Wanda und Natalie alles selbst machen, von der Internetseite über die Werbung, die Kundenbetreuung bis zur Buchhaltung. Inzwischen hat sich das kleine Unternehmen von damals sechs auf rund 30 Standorte an den Rändern der deutschen Großstädte erweitert und ist mit über 3.000 Gärtnern und Gärtnerinnen zum größten deutschen Vermieter von Gemüsegärten geworden.

Der Service von "Meine Ernte" ist dabei an allen Standorten gleich. Gemietet wird ein Gemüsegarten für die Saison von Anfang Mai bis Mitte Oktober, in dem über 20 verschiedene Gemüsesorten und Blumen, fachmännisch gepflanzt wurden. Zusätzlich gibt es immer noch einen kleinen Bereich, der ganz bewusst freigelassen wurde, um dem Hobbygärtner die Möglichkeit zu geben, eigene Sorten zu pflanzen. Erfahrungen und Geräte braucht man nicht mitzubringen. Ein Grundsortiment an erforderlichen Gartengeräten und Wasser zum Gießen steht in einer Hütte bereit und neben einem regelmäßigen Gärtnerbrief per Email stehen die örtlichen Partner regelmäßig für professionelle Beratung und Unterstützung zur Seite. Tipps gibt es auch auf der Website des Unternehmens.

Dabei rechnet es sich auch für die Hobbygärtner, denn neben der Freude, die Hände lustvoll in die Erde stecken zu können und der Natur nahe zu sein, für die man wöchentlich circa zwei Stunden einrechnen sollte, hat der Ernteertrag einen deutlich höheren Wert als die Kosten für die Miete des Gartens. In Frankfurt bekommt man ab 199 Euro pro Saison einen kleinen Gemüsegarten mit 45 qm. Weitere Infos unter www.meine-ernte.de.

Jetzt haben die beiden Gartenfreundinnen ihre Erfahrungen zu einem Praxis-Knowhow für Gemüsebeet & Co, zusammengefasst. Das Buch zum Trend 'Miet’ Dir ein Stück Garten!' für die Selbstversorger-Neulinge der urbanen Gemüsegärtner-Community. Egal, ob sie Ihren Garten bei "meine ernste" gemietet haben, bei einem Mitbewerber oder im eigenen Garten etwas anbauen wollen. Im Buch finden Sie genauen Anleitungen zum Vorbereiten, Säen und Ernten – für jeden Monat von März bis November. Was Sie wissen wollen dürften Wanda und Natalie wissen, denn sie haben für ihr Buch auch die häufigsten Fragen der Gemüsegarten-Mieter ihres Webportals beantwortet. Wenn man alles berücksichtigt sollte einem 100% Ernte-Glück nichts im Weg stehen.

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(c) Magazin Frankfurt, 2024