Kershaw, Achterbahn
In seinem Buch "Höllensturz" hatte Ian Kershaw Europa vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der neuen deutschen Staaten unter die Lupe genommen. Darin erzählte er meisterhaft die dramatische Geschichte Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erzählt. Jetzt lässt der renommierte Historiker mit seinem neuen Buch die Jahre ab 1950 bis zur Jetztzeit in den Blick und spannt dabei einen großen Bogen von der existentiellen Unsicherheit, die die Staaten Europas im Kalten Krieg durchlebten, bis zu den Herausforderungen, vor denen sie heute, in Zeiten ökonomischer und politischer Krisen stehen. Trotz einer bis heute andauernden Phase des Friedens, so Kershaw, sind die Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für Europa eine Achterbahnfahrt – voller Aufs und Abs, voller Nervenkitzel und Ängste. Und mit ungewissem Ausgang. |
Schon seine beeindruckende zweibändige Biographie Adolf Hitlers war ein Meisterwerk der modernen Geschichtsschreibung, für das er mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, darunter der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und die Karlsmedaille. Der Täger des Bundesverdienstkreuz wurde 2002 zum Ritter geschlagen. Man darf den Bewunderern Kershaws getrost folgen. Seine Bücher kombinieren anschauliche Erzählung mit einer kenntnisreichen Analyse eines wahrhaft großen Historikers. Schade, dass man solche hellsichtigen Menschen, die ihre Gedanken klar sturkturieren können, viel zu selten in der Politik findet. Ein Genuss war sein Gastbeitrag "Sonderrolle rückwärts in der Zeit zum Thema Brexit, in dem er die aktuelle Situation in Großbritannien und der EU mit dem aufkeimenden nationalistischen Populismus scharf analysiert. |
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(c) Magazin Frankfurt, 2024